Mitten in Gilching:Diebe in der Umkleide

Unbekannte klauen Elf kostspielige Handys. Doch wer sind die Bestohlenen?

Von Armin Greune

Während sich die Elf auf dem Rasen bewähren sollte, nutzten Ganoven die Gelegenheit, die Umkleidekabine zu filzen. Das Team bemerkte den Verlust zwar erst, nachdem es vom Fußballplatz zurückkehrte - und dennoch wurden die Diebe gewissermaßen auf frischer Tat ertappt: Ein Passant beobachtete am Sonntagnachmittag zwei junge Männer in weißen Shorts und T-Shirts bei der Entsorgung von Gegenständen in einem Gilchinger Gullydeckel und meldete den verdächtigen Vorfall der Polizei. Bis die Streife eintraf, hatten sich die Tatverdächtigen zwar aus dem Staub gemacht, doch unter dem Kanaldeckel in der Landsberger Straße konnte man einen Teil der Beute sicherstellen. Neben Ausweisen, Bahntickets und Versicherungskarten fand man exakt elf leere Handyhüllen. Der Verdacht lag auf der Hand, dass die Täter deren Inhalt eingesackt und sich der für sie überflüssigen Etuis mitsamt der Papiere darin entledigt hatten.

Noch bevor die Beamten auf die Idee kommen konnten, dass es sich bei den elf Geschädigten um ein Fußballteam handelte, kam bereits die Bestätigung aus der Zentrale: Gerade war bemerkt worden, dass aus einem unversperrten Umkleideraum der Sportanlage Talhofstraße "mindestens zwölf Handys entwendet wurden, während ihre Eigentümer an einem Fußballspiel teilnahmen", wie es in der Polizeimeldung heißt. Der Wert der gestohlenen Handys wird darin auf mehr als 6000 Euro beziffert.

Dieser Betrag lässt doch aufhorchen: Waren da vielleicht Bayern-Profis beim TSV Gilching zu Gast? Fragen nach der betroffenen Mannschaft bei vier Vereinsoffiziellen bringen kaum Licht ins Dunkel: Entweder kennen sie den Vorfall nur vom Hörensagen oder sie verweisen auf laufende Ermittlungen der Polizei. Auch in der Inspektion Germering kann man das Team zunächst nicht benennen. Doch Vornamen und Geburtsdaten der Geschädigten ergeben, dass alle einem Team aus 13 und 14 Jahre alten Mädchen angehören. Er sei "selber ein bisserl geplättet gewesen", als er die Liste der Handys aufgestellt habe, sagt ein Polizeisprecher.

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