Mitten in Gauting:Wünsch Dir was!

Man muss nur ganz fest dran glauben, dann scheint alles möglich - zum Beispiel das Ende des Gewerbegebiets im Unterbrunner Holz

Kolumne von Michael Berzl

Es kommt die Zeit, wohooo, in der das Wünschen wieder hilft." So singt Campino von den Toten Hosen. Es ist ein schönes, kraftvolles Lied, das auch den Gautinger Grünen gefallen könnte. Dort herrscht gerade Hochstimmung und Jubel. Denn der Wald ist gerettet, das Unterbrunner Holz bleibt stehen. Das große Gewerbegebiet, das die Gemeinde dort an der Grenze zu Gilching plant, ist vom Tisch, kein Thema mehr. So ist das. Genau so. Jedenfalls, wenn man einer Mitteilung Glauben schenkt, die der Ortsverband soeben verschickt hat. Triumph auf der ganzen Linie. "Das Scheitern war vom ersten Tag an vorprogrammiert", erklärt Bürgermeisterkandidat Hans Wilhelm Knape.

Eine Sensation mitten im Wahlkampf, eine überraschende Kehrtwende. Wenn es denn so wäre. Wenn der Wunsch der Grünen, die das Gewerbegebiet in der Nähe der Lindauer Autobahn, für das eine Menge Wald abgeholzt werden müsste, tatsächlich in Erfüllung gehen würde.

Vor lauter Wünschen haben die Grünen aber wohl Forderungen von Wahlkämpfern aus den Reihen von UBG und CSU nach einer Kompromisslösung und das darauf folgende Zugeständnis von Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU), dass unter gewissen Umständen auch Änderungen an der derzeitigen Planung möglich wären, gleich zum Ende dieses umstrittenen Vorhabens uminterpretiert. Und flugs war aus Überlegungen eine Entscheidung geworden.

Getreu Campinos Zeilen am Ende seines Tote-Hosen-Songs: "Du musst dran glauben, dann erfüllt sich das. Mach die Augen zu und wünsch Dir was. Wo-oh-ohooo."

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