Mitten in Gauting:Stauverweigerer auf Abwegen

Wegen der Baustelle im Ortskern werden Autofahrer immer erfinderischer - das allerdings kann unangenehme Folgen haben

Kolumne von Michael Berzl

Gautinger Baustelle, zweiter Versuch, erster Tag. Die Versuchsanordnung mit Absperrungen mitten auf dem Hauptplatz und Ampeln, die meistens auf Rot stehen, ist bekannt, die erwarteten Folgen treten prompt ein. Seit Dienstagmorgen steht der Verkehr wieder auf der Ortsdurchfahrt in Richtung Starnberg und auf der Bahnhofstraße bergab. Experiment geglückt, könnte man da sagen. Wie der Autofahrer an sich auf die Entdeckung der Langsamkeit reagiert, wird nun noch ein paar Wochen lang zu beobachten sein, bis die unvermeidlichen Arbeiten an einer großen Gasleitung dann endlich abgeschlossen sind.

Erste Auffälligkeiten machen sich auf der Münchner Straße schon bemerkbar. Ruckartige Fahrmanöver nach einer Viertelstunde Stop-and-Go mit plötzlichen Fluchtbewegungen in angrenzende Wohngebiete. Während Humor und Gelassenheit in der einen oder anderen Fahrgastzelle schwinden, nehmen analog Ungeduld und Fantasie zu. So werden mittlerweile schon die unmöglichsten und sogar verbotenen Ausweichrouten gesucht. Die ersten Stauverweigerer sollen mit dem Auto schon auf dem Radlweg durch das Grubmühler Feld beobachtet worden sein. Wer dabei von der Polizei erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen. Es wird interessant, wie sich das nach den Ferien entwickelt.

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