Mitten in Breitbrunn:Imkern statt kicken

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Diebe haben die Rasenmäher zweier Fußballvereine geklaut. Die müssen ihre Ziele nun auf andere wichtige Aufgaben verlegen

Von Astrid Becker

Sommerzeit ist eine schöne Zeit. Zum Beispiel für Schwimmer. Weil sie endlich wieder, nach harten Wintern im Hallenbad, ihre Bahnen in einem der vielen Seen im Landkreis ziehen können. Hobbygärtner sind glücklich, wenn sie ihre eigenen Tomaten und Gurken ernten können. Nicht zu vergessen den eigenen Kopfsalat. Der schmeckt eh nur aus eigenem Anbau gut. Für Frauen, vor allem wenn sie sich jeden Tag aufs Neue fragen, welche Gerichte sie nun wieder für ihre Lieben zubereiten könnten, bricht eine wahre Erholungsphase an. Denn ihre Männer haben längst aus dem Keller den Kugelgrill nach oben geschleppt und erklären regelmäßig: "Schatz, Du musst Dich heute nicht ums Abendessen kümmern." Die Imker sind zufrieden, weil sie derzeit wieder Honig ernten können. Und Menschen, die im Verein Fußball spielen, sind froh darüber, endlich mal wieder Rasen unter den Stollen zu spüren.

Halt. Sofern es denn einen richtigen Rasen gibt. In Breitbrunn und Dettenschwang schaut es da nämlich gerade schlecht aus. Beiden Vereinen wurden die Rasenmäher geklaut. Logisch, dass da nun kräftig gegrübelt wird, auf welche Kappe dieser Diebstahl geht. Vor allem die Platzwarte sind am Verzweifeln. Was tun, wenn sich ihre schönen Fußballplätze langsam aber sicher in blühende Wiesen verwandeln? Liebe Sportsfreunde, ganz ruhig bleiben. Wiesen sind immerhin gut für Bienen. Und Bienen sind für vieles wichtig auf der Welt, auch für ihre Imker, die horrende Mühen auf sich nehmen, um nach weit mehr als einem Jahr mal ein paar Gläser Honig zu ernten. Die ihnen übrigens auch geklaut werden - wie jüngst in Gauting. Es könnte nun gut sein, dass der Honigdieb seine Tat bereut und sich daher auf Rasenmäher verlegt hat. Das wäre doch zumindest ein kleiner Trost. Den Honig kann er ja schlecht zurückgeben. Nur für Nachschub sorgen. Anfang August wird sich zeigen, ob diese Spekulation zutrifft. Denn dann gibt es keinen Honig zum Ernten mehr. Aber vielleicht wieder ein paar Rasenmäher.

© SZ vom 24.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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