Mitten in Andechs:Die Milch macht's

Wer glaubt, dass in den Adern der Landkreisbürger Bier fließt, liegt womöglich nicht ganz falsch. Andererseits ist die Milch jetzt schwer im Kommen.

Von Sabine Bader

Man möchte meinen, im Fünfseenland geht ohne Bier nichts - zumindest nichts Wichtiges. Immerhin gibt es hier haufenweise Brauereien - von der kleinen in der Alten Brennerei in Geisenbrunn bis hin zur Klosterbrauerei Andechs auf dem Heiligen Berg. Letztere produziert pro Jahr 100 000 Hektoliter Bier, während es "Braukraft" auf immerhin zehn Hektoliter bringen will. Soviel zum Bier. Und es gibt keinen Zweifel, dass es im Altweibersommer einiges für sich hat, in einem gemütlichen Biergarten am Ammersee oder am Ufer des Starnberger Sees zu sitzen und die letzten Sonnenstrahlen mit einem kühlen Hellen vor sich zu genießen.

Das klingt zumindest um einiges spanender, als mit einem Glas Milch in der heimischen Küche zu hocken. Und doch zählt die Milch zu den begehrten Lebensmitteln im Landkreis Starnberg. Denn, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilt, wurden im vergangenen Jahr immerhin 71 000 Hektoliter Milch im Fünfseenland getrunken. Das macht 53 Liter pro Einwohner. Was allerdings noch erfreulicher ist: Ein Großteil davon stammt nicht nur von Bayerischen Bauernhöfen, sondern auch aus heimischen Molkereien, teilt Mustafa Öz von der Gewerkschaft mit.

Da es nun, anders als bei der Bierproduktion, nur eine einzige Molkerei im Fünfseenland gibt, dürften die Zahlen vor allem das Herz von Barbara Scheitz von der gleichnamigen Andechser Molkerei höher schlagen lassen. Sie hat die Zeichen der Zeit sehr früh erkannt, auf Bio-Produktion umgestellt und sich damit quasi ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Milchmarkt erobert. Und so hat die Geschäftsführerin jetzt auch allen Grund, die Sektkorken knallen lassen.

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