Mitten in Andechs:Das Wunder vom Heiligen Berg

Andechs Starnbergerstrasse

Kaum zu glauben: Die Umleitung in Andechs ist weg.

(Foto: Nila Thiel)

In der kleinen Gemeinde rollt der Verkehr wieder, Umleitungen und Sperrungen sind passe. Jedenfalls vorerst

Kolumne von Astrid Becker

Wer als Autofahrer bisher dachte, das Pilgern lohne nicht, den lehrt Andechs das Gegenteil. Denn dort hilft es bereits, sich rund um den Heiligen Berg herumzubewegen und dabei Stoßgebete zum Himmel zu schicken. Zumindest in der jüngsten Zeit. Denn kaum kurvte man mit dem Wagen aus Starnberg oder Machtlfing eine gefühlte Ewigkeit rund um die Umleitung in Richtung Kloster herum, war diese Anfang der Woche wie von Zauberhand verschwunden. Einheimische, die das Treiben in ihrem Ort aufmerksam beobachten haben, berichten davon, dass sie in der vergangenen Zeit immer wieder verzweifelte Autofahrer vor einer Mass Winterbier im Bräustüberl angetroffen hätten. Natürlich ließen sie sich dort nicht nieder, ohne zuvor diverse Rosenkränze zu beten.

Und jetzt sind diese erhört worden. Das Wunder von Andechs ist geschehen. Die Straße frei passierbar, keine Ampeln mehr, keine halbseitigen Sperrungen, keine Umleitungen. Kein Wunder ist es allerdings, dass seither immer wieder dieselben Autofahrer angetroffen werden, die mit Freude die Ortsdurchfahrt rauf und runterfahren, weil sie es noch immer nicht glauben wollen. Für sie gibt es nun gleich noch eine frohe Kunde aus dem Straßenbauamt Weilheim: Bis auf eine klitzekleine Woche im April, in der die Straße ihre endgültige Decke erhalten wird, soll es keinerlei Behinderungen in Erling mehr geben. Auch das kann nun vermutlich niemand mehr glauben.

In Weßling hat aber auch kaum jemand für möglich gehalten, dass die merkwürdigen Inseln auf der Hauptstraße je wieder verschwinden würden. Oder in Gauting. Da dachte auch niemand, dass der Ort jemals wieder ohne Stau befahrbar sein würde. Und jetzt? Alles gut. Aber auch dafür gibt es in Andechs eine Erklärung. Es heißt, in den vergangenen Wochen seien auf dem Heiligen Berg und rundherum recht viele Gautinger und Weßlinger unterwegs gewesen. Wahrscheinlich mit Stoßgebeten auf den Lippen. Und dem einen oder anderen Winterbier im Bauch.

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