Süddeutsche Zeitung

Meteorologie:Durchwachsener Herbst

Der kühlste September seit zehn Jahren, ein goldener Oktober und ein durchwachsener November: Das gibt in der Summe einen ziemlich gewöhnlichen Herbst. Den 237 Jahre zurückreichenden Aufzeichnungen der Meteorologen zufolge lag die Mitteltemperatur auf dem Hohenpeißenberg mit 7,7 Grad 0,2 Grad über dem langjährigen Herbst-Durchschnitt, es fielen 116 Prozent der zu erwartenden Niederschläge. Zehn Tage Altweibersommer Mitte Oktober reichten nicht aus, um die trübe Bilanz von September und November auszugleichen: Im Herbst 2017 schien die Sonne um 14 Prozent kürzer als im langjährigen Mittel. Da erstaunt es schon fast nicht mehr, dass der wärmste Herbsttag nicht wie zu erwarten im September, sondern erst am 16. Oktober mit 22,3 Grad registriert wurde. Am kältesten war der 15. November, als das Quecksilber nicht über Minus vier Grad stieg.

Die Mitteltemperatur im November lag mit plus 2,4 Grad um 0,2 Grad unter der Statistik. "Überwiegend nasskalt" und "teilweise frühwinterlich" sei der vergangene Monat ausgefallen, meldet Wetterbeobachter Siegmar Lorenz. Bei der Sonnenscheinbilanz kann er gar "depressive Züge erkennen": An 15 Tagen ließ sich die Sonne überhaupt nicht auf dem Hohenpeißenberg blicken. Insgesamt schien sie im September nur 57 Stunden gegenüber 93 Stunden im langjährigen Novembermittel. Da passt es ins Bild, dass an 20 Tagen Nebel beobachtet wurde. Immerhin gab es auch zwei Lichtblicke: zur Monatsmitte (am 15. schien neun Stunden lang die Sonne) und acht Tage später, als das Monatsmaximum mit 16 Grad erreicht wurde.

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Quelle:
SZ vom 06.12.2017 / arm
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