Segelsport am Starnberger SeeStars im Starboot

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Das Rennen um den Titel im Starboot ist hart umkämpft.
Das Rennen um den Titel im Starboot ist hart umkämpft. (Foto: Arlet Ulfers)

Bei der diesjährigen Internationalen Deutschen Meisterschaft im Starboot messen sich Olympiateilnehmer und Weltmeister auf dem Starnberger See.

Von Niklas Bailer, Starnberg

Von Donnerstag bis Samstag wird der Starnberger See diese Woche zum Schauplatz eines der größten Segelsportereignisse des Jahres: der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) der Starboot-Klasse. Über 130 Segler aus fünf Nationen gehen an den Start – darunter Olympiateilnehmer, Weltmeister und aufstrebende Nachwuchstalente. Ausgerichtet vom Münchner Yacht-Club (MYC) zählt die diesjährige IDM zur weltweit zweitgrößten Starboot-Regatta der Saison – nur die Weltmeisterschaft im Herbst in Kroatien wird größer sein. Das Teilnehmerfeld wurde auf 66 Boote limitiert, um jedem Team einen Liegeplatz direkt im Hafen des MYC bieten zu können.

Der „Star“ ist ein offenes Zwei-Mann-Kielboot mit 26 Quadratmetern Segelfläche und gilt als eines der elegantesten, aber auch anspruchsvollsten Boote, die man auf den bayerischen Seen zu sehen bekommt. Es wurde 1910 in den USA entwickelt und war bis 2012 olympische Bootsklasse. Über 8500 Starboote wurden weltweit gebaut. In Deutschland sind 90 davon aktiv bei Regatten. Die größte deutsche Flotte mit 20 Booten ist am Starnberger See beheimatet.

Am Start sind hochkarätige Namen wie Johannes Polgar, Olympiasegler und Starboot-Europameister von 2010, der mit dem 73-jährigen Altmeister Ulli Seeberger ein Team stellt. Neben den Weltmeistern von 2023, Max Kohlhoff und Jan-Ole Burzinski aus Kiel, sind auch die mehrfachen Europameister Hubert Merkelbach und Markus Koy vom Bodensee mit dabei. Außerdem präsent sind Joachim Hellmich mit seinem Sohn Johannes. Hellmich senior war bereits Europameister in der Ein-Mann-Bootsklasse „Europe“ und im Starboot.

Auch der Nachwuchs mischt kräftig mit: Dank der Förderung der Heinz-Nixdorf-Stiftung segeln mehrere Juniorenteams mit, darunter die Junioren-Weltmeister von 2022, Jan Borbet und Jesper Spehr. Ein besonderes Highlight: Stephanie Gundlage stellt mit ihrer Tochter Lena das weltweit einzige Damenteam im Starboot. Das Mutter-Tochter-Duo vom MYC ist aktuell auf Platz 16 der deutschen Rangliste.

Ältester Segler im Feld ist der 84-jährige Heiner Forstmann aus Steinhude. Er war schon viermal Deutscher Meister, unter anderem im Eissegeln. Um den Deutschen die Titeljagd nicht zu leicht zu machen, haben sich elf Crews aus Dänemark, Österreich, Schweden und Tschechien angekündigt. Die Liste der Kandidaten für den Meistertitel ist also lang, einen klaren Favoriten gibt es nicht.

Spannend ist auch die Frage, ob die Segler der Starnberger-See-Flotte bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden können. Reinhard Schmidt vom MYC und Vorschoter Niels Hentschel sind zumindest Kandidaten für die „Top Ten“. Schmidt, derzeit fünfter in der deutschen Starboot-Rangliste, holte 2017 mit anderer Crew WM-Bronze und gewann den deutschen Meistertitel.

Der sportliche Teil der Regatta beginnt am Donnerstag mit den ersten Wettfahrten. Für den reibungslosen Ablauf auf dem Wasser sind rund 50 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Bis Samstag sollen mindestens vier Rennen absolviert werden, um eine gültige Meisterschaft zu ermöglichen. Sollte das Wetter nicht mitspielen, steht der Sonntag als Ersatztag zur Verfügung. Spätestens am 1. Juni steht dann fest, wer sich „Internationaler Deutscher Meister im Starboot“ nennen darf - und ob die Trophäe vielleicht am Starnberger See bleibt.

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