Maxhof-Kreuzung:Nur noch eine Spur

Pöcking Vekehr Kreisel

Immer wieder kommt es im Kreisverkehr an der Maxhof-Kreuzung zu brenzligen Situationen. Nun werden die Fahrbahnen von zwei auf eine Spur reduziert.

(Foto: Georgine Treybal)

41 Unfälle in eineinhalb Jahren: Eigentlich sollte der Kreisverkehr die Maxhof-Kreuzung entschärfen - doch genau das Gegenteil ist der Fall.

Von Otto Fritscher

Das war, man kann es nicht anders sagen, ein Experiment, das in die Hose ging. Der 1,7 Millionen Euro teure Riesen-Kreisverkehr an der Maxhof-Kreuzung hat sich zum neuen Unfallschwerpunkt im Landkreis Starnberg entwickelt. 41 Mal hat es nach einer Statistik der Starnberger Polizei dort seit dessen Einweihung im Juni 2013 gekracht, also in gut eineinhalb Jahren. Dabei sollte mit dem Kreisel, dessen Durchmesser 70 Meter beträgt, eigentlich die gefährliche Maxhof-Kreuzung, also die Einmündung der Starnberger Westtangente in die Bundesstraße B2, entschärft werden.

Nun hat die Einrichtung des Kreisverkehrs genau das Gegenteil bewirkt. Der Grund: Viele Autofahrer kommen mit der zweispurigen Verkehrsführung nicht zurecht. Beim Ausfahren aus der inneren Spur kommt es immer wieder zu Kollisionen mit Autofahrern, die auf der äußeren Spur unterwegs sind.

Wenn es nach Johannes Bauer, dem Verkehrssachbearbeiter der Starnberger Polizeiinspektion geht, wird damit bald Schluss sein. "Noch in diesem Monat wird es eine Besprechung mit dem Landratsamt und dem Staatlichen Bauamt geben. Ich werde dringend empfehlen, die Verkehrsführung auf eine Spur zu reduzieren", kündigt Bauer an.

Die momentane Markierung, die die Zufahrt in den Kreisel auf einen Spur verengt, ist nur ungefähr 20 Meter lang, im Kreisel darf der Verkehr dann wieder zweispurig fließen. "Das reicht offensichtlich nicht", sagt Bauer. Die innere Spur des Kreisverkehrs müsse "abmarkiert" werden, wie es im Fachjargon heißt, also mit einer schrägen Schraffur als eine für Autofahrer verbotene Fläche gekennzeichnet werden.

Die Forderung der Polizei sei schon ein Jahr alt, sagt Verkehrsexperte Johannes Bauer, doch geschehen sei bisher nichts. Außer, dass die Liste der Unfälle am Maxhof-Kreisel, die Bauer feinsäuberlich in seiner Statistik auflistet, immer länger wird. "Viele Autofahrer versuchen noch schnell, auf der zweiten, inneren Spur andere Autofahrer zu überholen. Und wenn sie dann entweder in Richtung Starnberg oder in Richtung Pöcking geradeaus auf der B2 weiterfahren wollen, kommt es beim Fahrstreifenwechsel und der Verengung auf eine Spur immer wieder zu Unfällen, weil viele Autofahrer einfach nach rechts rüberziehen", so Johannes Bauer. Immerhin, im Kreisel wird so langsam gefahren, dass es trotz der mehr als 40 Unfälle nur vier Verletzte Autofahrer gegeben hat.

Bei der Einweihung des Kreisels hatte man zuerst ganz bewusst auf jegliche Fahrbahnmarkierungen verzichtet. Man war davon ausgegangen, dass zehn Meter Fahrbahnbreite locker für zwei nebeneinander fahrende Autos ausreichen würde, doch schon anfänglich kam es immer wieder zu brenzligen Situationen. "Die Markierungen fehlen mit Absicht, damit sich die Autofahrer leichter an den Kreisverkehr gewöhnen", hatte Stephanie Kürmeier, Abteilungsleiterin im Weilheimer Bauamt damals gesagt.

Auf Drängen der Polizei wurde der Kreisverkehr mit Fahrbahnmarkierungen nachgerüstet, was aber keine entscheidende Verbesserung brachte. Vielleicht hätte man einfach auf Landrat Karl Roth hören sollen: "Hoffentlich wird das kein neuer Unfallschwerpunkt", hatte er bei der Einweihung gewitzelt. Er sollte recht behalten.

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