Max-Planck-Gesellschaft:Schlossverkauf macht Straßenarbeiten möglich

Das frühere Gebäude der Max-Planck-Gesellschaft in Erling hat einen neuen Eigentümer. Nun kann endlich die Ortsdurchfahrt zu Ende saniert werden

Von Astrid Becker, Erling

Es hat zwei Jahre gedauert, doch nun ist das Wieninger Schlösschen verkauft. Wie die Max-Planck-Gesellschaft auf Anfrage der SZ bestätigte, habe sich ein Käufer für das 3,5 Hektar große Areal an der Herrschinger Straße im Andechser Ortsteil Erling gefunden. Die Bedeutung der Gemeinde als Forschungsstandort hat damit wohl endgültig ein Ende genommen.

Wer das Grundstück erworben hat, auf dem einst Wissenschaftler wie Konrad Lorenz, Irenäus Eibl-Eibesfeldt und Jürgen Aschoff wirkten, ist derzeit noch unklar. Für die Gemeinde Andechs allerdings zeigt der Verkauf schon jetzt Wirkung: Die Arbeiten an Straße und Gehsteig im Bereich des ehemaligen Instituts für Humanethologie können nun fortgesetzt werden, was für Autofahrer aber wieder enorme Verkehrsbehinderungen bedeutet. Der Baufortschritt war ins Stocken geraten, weil die bisherige Grundstückseigentümerin, die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), lange Zeit nicht den Grund abtreten wollte, der für die Errichtung des neuen Bürgersteigs an der Stelle nötig gewesen wäre. Seitens der Gesellschaft hieß es stets, eine Entscheidung darüber wolle man dem Käufer überlassen.

Ende 2016 hatte die MPG dann angekündigt, dass ein Verkauf unmittelbar bevorstünde. Bis Jahresende sollten mögliche Interessenten allerdings noch die Möglichkeit haben, sich bei der Gesellschaft um einen Zuschlag zu bemühen. Erste Indizien, dass sich ein geeigneter Investor gefunden hat, ergaben sich aus den abgeschlossenen Grundstücksverhandlungen mit der MPG: Im Februar 2017 hatte diese die für den Bau des Gehwegs nötige Fläche im Tausch mit einer anderen übertragen. Am Montag war erstmals nach der Winterpause wieder an der Ortsdurchfahrt gearbeitet worden. Genau in Höhe des Wieninger Schlösschens war die Fahrbahn in den vergangenen Tagen nur einseitig befahrbar, unter anderem weil mit den Arbeiten am Gehsteig vor dem ehemaligen Forschungsinstitut begonnen worden war. Von dort aus werde die Baustelle nun in Richtung Ortsmitte weiterwandern, ist auch aus dem Bauamt der Gemeinde zu erfahren. Parallel dazu soll in absehbarer Zeit auch mit den Bauarbeiten in Höhe der Starnberger Straße - wie die Ortsdurchfahrt in Richtung Kreisstadt heißt - begonnen werden. Mindestens ein Vierteljahr lang müssen die Erlinger und die Autofahrer, die den Ortsteil dort passieren, mit Behinderungen und Wartezeiten an Ampeln rechnen, die während dieses Bauabschnitts aufgestellt werden. Trotzdem ist man in der Gemeindeverwaltung dem Vernehmen nach "sehr froh", dass die Arbeiten nun weitergehen können - auch wenn dort noch keine Details über das verkaufte Wieninger Schlösschen zu erfahren ist. Aus dem Bauamt etwa hieß es, man habe lediglich von dem Verkauf gehört. Auch die Max-Planck-Gesellschaft wollte sich dazu nicht näher äußern - angeblich, weil dafür der Kaufvertrag erst noch beurkundet werden muss.

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