Süddeutsche Zeitung

Marionettentheater Starnberg:Beliebte Puppen

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Das Stück "Rumpelstilzchen" sehen 800 Zuschauer

Das schöne Wort "Larifari" steht allgemein für sinnloses Geschwätz, Gerede oder auch übertriebenen Unsinn. Die Brüder Grimm schlussfolgerten 1854 daraus, das Wort "Larifari" sei eines Sinnes entbehrend. Umgangssprachlich bezeichnet der Ausdruck Zustände der Unentschiedenheit, Halbherzigkeit oder Unernsthaftigkeit - ähnlich etwa wie Wischiwaschi, Kokolores, Humbug, Firlefanz oder Mumpitz. Larifari ist aber auch der Name des "Kasperl Larifari", Hauptfigur von rund 40 Puppenspielen, die der "Kasperlgraf" Franz von Pocci (1807 bis 1876) ersann. Kasperl Larifari erfreut sich in Starnberg besonderer Beliebtheit: Seit Jahrzehnten zeigt das Starnberger Marionettentheater Stücke des kreativen Zeremonienmeisters von Ludwig I. und Hofmusikintendanten; von Dezember bis Januar wurde in insgesamt 20 Aufführungen der 33. Spielsaison "Das Rumpelstilzchen" gezeigt.

Das Interesse an diesem Märchenklassiker der Gebrüder Grimm in der Adaption des Kasperlgrafen Pocci fand ungewohnt großes Interesse: Mit rund 800 Besuchern des Marionettentheater entpuppte sich "Das Rumpelstilzchen" als wahrer Publikumsmagnet, teilte die Stadtverwaltung mit. Das ehrenamtliche Ensemble habe sich jedenfalls sehr zufrieden gezeigt über die große Resonanz, hieß es; viele Vorstellungen im Januar waren ausverkauft.

Der Erfolg des Starnberger Marionettentheaters kommt nicht von ungefähr. Zum einen ist die Popularität der Marionetten des Grafen Franz von Pocci nach wie vor sehr groß. Zum anderen bringt das ehrenamtliche Ensemble jedes Jahr eine neue Inszenierung auf die Bühne. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Figur des Kasperls Larifari - geprägt von hintergründigem Humor und optimistischer Lebensfreude. Gleichwohl ist Larifari aber kein durchgängig netter Held und hat als nie erwachsen gewordener Erwachsener auch seine dunkle Seiten. Welches Stück kommende Saison auf die Bühne kommt, bleibt aber Geheimnis der kreativen Köpfe des Marionettentheater-Ensembles.

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SZ vom 15.02.2019 / phaa
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