Maising:Vollendete Tatsachen

Kirchenweg: Jetzt ist auch der Brettersteg über den Bach entfernt.

sbh

Vor knapp zwei Wochen ist die Bachbrücke am Maisinger Kirchenweg zerstört worden, jetzt ist auch der provisorische Brettersteg weg. Eine Überquerung des Bachs ist nicht mehr möglich. Spaziergänger, die sich nach dem Bürgerentscheid darüber gefreut hatten, dass der Kirchenweg erhalten bleibt, sind fassungslos. Denn ohne Brücke gibt es auch keinen Weg. Stattdessen wurden Büsche und Sträucher niedergewalzt. Entlang des Bachs sind tiefe Reifenspuren von schwerem Gerät zu sehen. Für Anton Bernhard aus Maising, der seit Jahren für den Erhalt der uralten Wegeverbindung gekämpft hat, ist das Vorgehen der Grundeigentümer keine Lösung. Mit dieser "schändlichen Tat" hätten sie ihr wahres Gesicht gezeigt, erklärt er. "Die Zerstörung der Brücke hat eine Zerstörung der Natur mit sich gebracht. Das ist ein Verbrechen." Seiner Meinung nach wird es Jahre dauern, bis dieser massive Eingriff in eine bislang intakte Natur wieder behoben sein wird. Wie berichtet, hatte die Zerstörung der Brücke ein Nachspiel. Weil die schweren Betonteile der Brücke im Bach lagen, wurde das Wasserwirtschaftsamt eingeschaltet. Am Montag hatten die Grundeigentümer Anke und Anton Klostermeier die Brückenreste sowie die beiden Bretter, die als provisorischer Steg über den Bach führten, entfernen lassen. Das Ehepaar stand für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. Wie der Geschäftsführende Beamte Stefan Bäuerle bestätigte, hatte das Ehepaar Klostermeier aber noch am Montagnachmittag, gegen 16 Uhr, die Gemeinde Pöcking sowie das Wasserwirtschaftsamt per E-Mail von der Entfernung der Betonteile in Kenntnis gesetzt. "Uns ist das alles nicht recht, als Gemeinde können wir aber leider nur zuschauen", sagte Bäuerle. Die Gemeinde sei nicht zuständig und habe daher keine Handhabe gegen eine mögliche naturschutzrechtliche Verwüstung. Dies sei Sache der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt.

Die Gemeinde ist in der Zwickmühle. Nach dem Plebiszit müsste sie den Kirchenweg erhalten, doch ohne Brücke kann er nicht mehr begangen werden. Am morgigen Donnerstag wird Bürgermeister Rainer Schnitzler in der Gemeinderatssitzung einen Sachstandsbericht abgeben. In nichtöffentlicher Sitzung soll laut Bäuerle über nächste Schritte beraten werden.

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