Starnberg:Platz für den Tunnel

Tunnel B2 B2-Tunnel Starnberg Animationen Staatliches Bauamt Weilheim

So soll das B2-Tunnelportal aussehen, wenn es 2025/26 fertiggestellt ist. Der Startschuss zu den Umbauarbeiten an der Münchener Straße fällt im Frühjahr 2018.

(Foto: Staatliches Bauamt (Animation))

Schon die Vorbereitungen für das Starnberger Großprojekt erstrecken sich über zwei Jahre. Der Bau einer Zisterne am Finanzamt ist die erste sichtbare Arbeit. Dann müssen Bäume, ein Vordach und ein Haus weichen.

Von Peter Haacke, Starnberg

Mit einer wegweisenden Entscheidung hat der Starnberger Stadtrat im Februar nach mehr als 30 Jahren politischen Streits den Weg zu einer Verkehrsentlastung der Kreisstadt frei gemacht. "Tunnel bauen - Umfahrung planen", lautet die Kompromissformel, mit der sich die Stadt etwas Planungshoheit über ihr Gebiet zurückerobern könnte. Vorbehaltlich eines angestrebten Bürgerentscheids hat das Staatliche Bauamt in Weilheim die zwischenzeitlich auf Eis liegenden Planungen zum Bau des B2-Tunnels wieder aufgenommen. Christian Probst, der für den Straßenbau im Landkreis Starnberg zuständig ist, präsentierte im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität am Montag die ersten Etappen des Fahrplans zum Bau des Tunnels in Starnberg.

Vom Tunnelbau wird demnach in diesem Jahr in der Öffentlichkeit kaum etwas zu spüren sein. Einzig ein Löschwasserbecken im Bereich des Finanzamtes am Schlossberg soll gebaut werden. Im Hintergrund laufen aber die Verhandlungen für Grundstückskäufe. Auch im nächsten Jahr wird noch nicht gebuddelt. Vom Frühjahr an steht jedoch der nördliche Bereich auf der Münchner Straße im Fokus. Insgesamt sind fünf Bauphasen vorgesehen.

In Bauphase 1 von April bis Juni 2018 wird insbesondere der Bereich vor dem Landratsamt zwischen Strandbadstraße bis zur Aral-Tankstelle vorbereitet. Einige Bäume sowie das Vordach des Gebäudes eines Autohändlers müssen weichen; zudem sind Spartenarbeiten geplant. Geh- und Fahrbahn sowie Bushaltestelle werden verlegt; jeweils zwei Fahrspuren in beide Richtungen bleiben erhalten, im Bereich zwischen Moosstraße und Tankstelle aber ohne Mittelmarkierung.

Die zweite Bauphase von Juli bis November nächsten Jahres konzentriert sich auf die nördliche Seite der Münchner Straße im Bereich Strandbadstraße bis über die Gautinger Straße hinaus bis auf Höhe der Shell-Tankstelle. Auch Moosstraße und Gautinger Straße werden betroffen sein. Auf dem Programm stehen zudem Spartenarbeiten, der Bau einer Stützmauer sowie der Umbau von Geh- und Fahrbahnen. Auf der gesamten Umbaustrecke bleiben je zwei Fahrspuren pro Richtung erhalten.

Die dritte Bauphase, die sich von April bis Juli 2019 erstreckt, sieht den Lückenschluss von der Petersbrunner zur Münchner Straße vor. Dafür muss das dazwischen liegende Haus abgebrochen werden. Neben zwei Fahrspuren pro Richtung kommt eine Abbiegespur hinzu; die Petersbrunner Straße wird Einbahnstraße. Zeitgleich zu Bauphase 3 wird in Bauphase 4 die Münchener Straße im Bereich westlich der Shell-Tankstelle über die Uhdestraße hinaus verbreitert.

Bauphase 5 im August und September 2019 ist in drei Unterabschnitte unterteilt und dürfte aus verkehrstechnischer Sicht die vorerst heikelste Phase darstellen. In den Sommerferien stehen Asphalt- und Markierungsarbeiten an, es gibt nur noch jeweils eine Fahrspur in beide Richtungen.

Damit wäre der Bau der "B2-Zulaufstrecke Nord" abgeschlossen. Die provisorischen Fahrspuren sollen eine durchgängige Breite von jeweils 3,25 Meter haben, die bisherige Leistungsfähigkeit der Bundesstraße 2 und der Verkehrsfluss ist - abgesehen von der letzten Bauphase 5 - gewährleistet. "Alle bestehenden Verkehrsbeziehungen bleiben erhalten", sagte Probst im Umwelt-Ausschuss. In Moos- und auch der Perchastraße - das ist neu - wird es Linksabbiegespuren geben. Lediglich in die Gautinger Straße kann man nur rechts ein- und ausfahren. Für Fußgänger wird es eine Bedarfsampel geben. Der Umbau der Eisenbahnbrücke ist nach derzeitigem Stand erst für 2023/24 vorgesehen.

Wesentlich spannender wird der Bau des eigentlichen Tunnels mit seinen sechs Notausstiegen und Grundwasserunterquerungen (Düker), der voraussichtlich im Jahr 2020 starten wird. Die Verantwortlichen beim Staatlichen Bauamt Weilheim werden auch für diesen Bauabschnitt einen Fahrplan vorlegen.

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