Starnberger See:Friedenstifter, Sparfuchs und Komödiant

Berg: Verabschiedung Altbürgermeister Rupert Monn

Altlandrat Karl Roth (re.), sein Amtsnachfolger Stefan Frey und Bergs Bürgermeister Rupert Steigenberger (li.) stoßen bei der Verabschiedung in Aufkirchen mit Altbürgermeister Rupert Monn und dessen Frau Juliane an.

(Foto: Nila Thiel)

Mit eineinhalb Jahren Verspätung wird der Berger Altbürgermeister Rupert Monn verabschiedet. Freunde, Familie und Weggefährten feiern mit ihm die Verleihung der Bürgermedaille in Gold.

Von Sabine Bader

Ehre, wem Ehre gebührt: Nach diesem Motto haben etwa 70 Gäste am vergangenen Freitag Bergs Altbürgermeister Rupert Monn gemeinsam mit elf ausgeschiedenen Gemeinderäten verabschiedet - wohlgemerkt mit eineinhalb Jahren Verspätung wegen der Corona-Pandemie. Doch das tat der freudigen Stimmung an diesem Abend im Gasthof Post in Aufkirchen keinen Abbruch. Im Gegenteil: Endlich ein Wiedersehen, endlich wieder zusammensitzen, ratschen, das war es wohl, was die meisten Festgäste genossen. Landrat Stefan Frey war gekommen und sein Vorgänger Karl Roth auch. Die amtierenden Bürgermeister von Feldafing, Pöcking und Gilching, Bernhard Sontheim, Rainer Schnitzler, Manfred Walter waren ebenso dabei, wie die ehemaligen Rathauschefs von Seeshaupt und Andechs, Michael Bernwieser und Anna Neppel, und natürlich die gesamte Familie um Rupert Monn - seine Ehefrau Juliane, die Kinder Andrea, Stefan und Martin mit ihren Ehepartnern und den sechs Enkeln.

Man muss Monns Nachfolger Rupert Steigenberger nicht besonders gut kennen, um zu merken, dass ihm der Abend ein ernsthaftes Anliegen war. "Wenn wir nicht mehr bereit sind, uns zu engagieren, ist es vorbei mit der Selbstverwaltung,", sagt er. Darum sei es ihm so wichtig "Anerkennung und Wertschätzung auszusprechen". 36 Jahre lang sei Rupert Monn "im Dienst der Gemeinde gewesen". Er ist 1986 in den Gemeinderat gewählt worden. 1996 wurde er Zweiter Bürgermeister und danach hat er 20 Jahre lang die Gemeinde als Rathauschef geführt, von 2000 bis 2020. In dieser Zeit habe er viel bewegt - darunter die Hochwasserfreilegung am Lüßbach, den Bau des Wohnzentrums Etztal sowie des gemeindlichen Badeplatzes in Allmannshausen und der Bushaltestelle für die Gymnasiasten in Kempfenhausen. Nicht zu Vergessen die Errichtung der vier Windräder in den Wadlhauser Gräben. Das Wichtigste aber sei gewesen, dass Monn es geschafft habe, den Gemeinderat zu befrieden und die Ratsmitglieder zu einem fairen Umgang und zu einem echten Miteinander zu animieren, was in Berg zuvor nicht immer der Fall gewesen sei. Für seine Verdienste überreichte er Monn die Bürgermedaille der Gemeinde in Gold. Die elf ausgeschiedenen Gemeinderäte Stefan Mair, Julia Galloth, Elke Grundmann, Peter Haslbeck, Richard Fink, Hermann Reichart, Robert Wametsberger, Anke Sokolowski, Ludwig Haseneder, Franz Gastl-Pischetsrieder und Anton Golloth ehrte Steigenberger mit der Medaille in Silber.

In seinem Grußwort hob Altlandrat Karl Roth auch Monns Leistung als Bürgermeistersprecher (seit 2008) hervor. Die Zusammenarbeit sei immer von Wertschätzung geprägt gewesen. Roth erinnerte auch an gemeinsame Theaterauftritte im Rahmen von Bürgermeisteressen, bei denen Monn in etlichen Rollen auf der Bühne gestanden habe. "Das war ein großer Spaß."

Roths Nachfolger, Stefan Frey, sprach Monn gar scherzhaft als "ehrwürdigen Altbürgermeister" an. Lobte dessen Bescheidenheit und Sparsamkeit, was die kommunalen Finanzen angeht. Schließlich zählt Berg seit etlichen Jahren zu jenen Gemeinden im Landkreis, die komplett schuldenfrei sind. Apropos Bescheidenheit: Monn habe stets auf den "Fetisch" einer Amtskette verzichtet. Seinem Nachfolger aber habe er eine Amtskette übergeben, für die er keinen einzigen Euro an Steuergeld verwendet habe. Denn die Kette sei komplett über Spenden finanziert. Monns Nachfolger als Bürgermeistersprecher, Rainer Schnitzler, hob die Beharrlichkeit seines Vorgängers hervor. Daran werde er immer erinnert, wenn er von Pöcking aus die vier Berger Windräder sehe. Von seinem langjährigen stellvertretenden Bürgermeister Andreas Hlavaty und dem Gemeinderat erhielt das Ehepaar Monn einen geschmiedeten Rosenbogen mit Kletterrosen und ein gemaltes Berger Gemeindewappen mit der Aufschrift "2000 bis 2020".

Müßig zu erwähnen, dass dies alles dem Geehrten fast zu viel der guten Worte war. Es sei nie sein Lebensziel gewesen, Bürgermeister zu werden, sagte Monn in seiner Dankesrede gerührt, es habe sich so ergeben. Aber das Amt sei zu seiner Berufung geworden: "Ich freue mich, Euer Bürgermeister gewesen zu sein."

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