Landtagswahl:Grüne feiern in Starnberg ihr bayernweit bestes Landkreis-Ergebnis

Lesezeit: 7 min

Ergebnis mehr als verdoppelt: Die Grünen haben bei der Wahlparty im Landratsamt allen Grund zum Jubeln. (Foto: Georgine Treybal)

Die Partei erreicht im Fünfseenland 26,5 Prozent. Besser schneiden nur die Innenstädte in München und Würzburg ab. Unser Live-Ticker:

14.38 Uhr

Wie kommt es zu dem Rekordergebnis der Grünen? Hier unser Kommentar.

Erfolg
:Die Wähler trauen den Grünen zu, dass sie den Landkreis wirklich grün erhalten

Das Rekordergebnis liegt nicht so sehr an Öko-Lifestyle, sondern an echten Sorgen über Flächenfraß. Auf drängende Fragen hat die Partei aber keine Antwort.

Kommentar von David Costanzo

14.27 Uhr

Noch ist nicht klar, welche Politiker es aus dem Stimmkreis Starnberg in den Landtag geschafft haben. Es könnte bis heute Abend oder sogar morgen früh dauern, bis die Einzelstimmen ausgezählt sind.

12.58 Uhr

Im Gautinger Rathaus läuft die Analyse, warum die Auszählung so lange gedauert hat. An der Wahlbeteiligung kann es nicht gelegen haben: Nirgends gaben weniger Wähler ihre Stimme ab, die Beteiligung lag mit 73% unter dem landkreisweiten Durchschnitt von 79,2%. Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Weßling und Wörthsee mit jeweils 85,4%.

Montag, 11.59 Uhr

Nachdem nun alle Zahlen vorliegen, kann die Analyse beginnen: Die Grünen sind in Starnberg so stark wie sonst in keinem Landkreis in ganz Bayern. Die 26,5 Prozent werden nur übertroffen in den Stimmkreisen der Münchner Innenstadt und in Würzburg. Bei der Wahlparty im Landratsamt feierten die Grünen schon am Abend ausgelassen.

0.16 Uhr

Und jetzt kommt das vorläufige Ergebnis bei den Gesamtstimmen - die wichtigsten Zahlen dieses langen Wahlabends. Die CSU bricht im Stimmkreis Starnberg ein auf 31,8 Prozent - das entspricht einem Minus von 12,1 Punkten im Vergleich zur Landtagswahl 2013. Die Grünen erreichen ein Rekordergebnis von 26,5 Prozent - ihr Ergebnis von zuletzt 12 Prozent haben sie damit mehr als verdoppelt. Die Freien Wähler können genau drei Punkte zulegen auf 10,3 Prozent. Die Hochburg der FDP im Fünfseenland ist so gut wie geschliffen: Die Liberalen kommen fast wie bei der vergangenen Landtagswahl für ihre Verhältnisse nur auf 9,4 Prozent. Der Anteil war auch schon einmal doppelt so hoch. Die SPD taumelt ins Bodenlose mit 8,5 Prozent - sie hat sich mehr als halbiert. Die AfD schneidet mit 6,6 Prozent deutlich schwächer ab als im Rest des Freistaats.

23.56 Uhr

Das vorläufige Ergebnis für den Stimmkreis Starnberg - aber nur bei den Zweitstimmen. Zusammen mit den Erststimmen ergeben sich die Gesamtstimmen, die für die Zusammensetzung des Landtags entscheidend sind:

Die Verteilung der Zweitstimmen. (Foto: Landratsamt)

Und so haben die Wähler ihre Erststimmen vergeben. Die CSU-Abgeordnete Ute Eiling-Hütig kann ihr Direktmandat knapp vor der Grünen-Kandidatin Anne Franke verteidigen:

Die Verteilung der Erststimmen. (Foto: Landratsamt)

23.45 Uhr

Mit Gauting ist der Wahlkreis komplett: Die CSU holt 30,6%, dicht gefolgt von den Grünen mit 28,9%. Dahinter rangieren die FDP mit 11,5%, die SPD mit 9,0%, die Freien Wähler mit 6,9% und die AfD mit 6,6%. Die Grünen-Direktkandidatin Anne Franke überflügelt mit 30,1% in ihrem Heimatort ihre CSU-Konkurrentin Ute Eiling-Hütig, die 28,4% erreicht.

23.10 Uhr

Die Gilchinger haben geliefert: Die CSU erreicht 31,1%, die Grünen 22,2% und die Freien Wähler 11,2%. Die SPD holt hier ihr bislang bestes Ergebnis dieses schwarzen Wahltags mit 14,2%. Die AfD liegt mit 7,6% noch vor der FDP mit 6,8%. FW-Direktkandidat Matthias Vilsmayer holt mit 20,4% der Erststimmen in seiner Heimatgemeinde sein mit Abstand bestes Ergebnis.

22.10 Uhr

Immer mehr Bürger stimmen lieber daheim als in der Kabine ab. Die Rathäuser reagieren darauf. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Jetzt fehlen nur noch die Ergebnisse aus Gauting und Gilching.

22.09 Uhr

In Berg kommt die CSU auf 38,1%, die Grünen erhalten 22% und die FDP 10,5%. Die Freien Wähler liegen bei 9,7%, die SPD bekommt 6,6% und die AfD 6,5%.

22.00 Uhr

Starnberg hat ausgezählt: Die CSU kommt auf 32,9 %, die Grünen auf 24,9%, die FDP holt mit 11% ihr bislang bestes Ergebnis im Stimmkreis. Die Freien Wähler kommen auf 9,6%, die SPD liegt mit 7,4% knapp vor der AfD mit 7,2%.

21:55 Uhr

In Iffeldorf erreicht die SPD erstmals im Stimmkreis ein zweistelliges Ergebnis: 12,1%. Die CSU bekommt 33,9%, die Grünen 26,3%. Die Freien Wähler liegen bei 8,5%, die FDP bei 6% und die AfD bei 4,8%.

In Seeshaupt liegt die CSU mit 36,6% vor den Grünen mit 22,6%. Die Freien Wähler sind drittstärkste Partei mit 10,3% vor der FDP mit 8,6%, der SPD mit 7,8% und der AfD mit 6%.

21.45 Uhr

In Herrsching liegt die CSU mit 32,1% knapp vor den Grünen mit 29%. Drittstärkste Partei ist die FDP mit 8,7 % vor den Freien Wählern mit 8,5%. Die SPD erhält 8,1%, die AfD 6,1%.

21.40 Uhr

In Seefeld kommt die CSU auf 32,5%, die SPD auf 8,3%, die Grünen auf 27,9%, die FDP auf 8,4%, die Freien Wähler auf 8,0 %. Die AfD erhält 6,5%.

21.27 Uhr

Jetzt ist es passiert: In der ersten Gemeinde liegen die Grünen vor der CSU und werden stärkste Partei. In Weßling erreichen sie 32,1%, die CSU 27,8%, die SPD 9,9%, Freie Wähler 10,0%, FDP 6,9% und die AfD 5,7%.

21.09 Uhr

Jetzt gleich drei Gemeinden auf einmal: Inning meldet 34,4% für die CSU, 6,9% für die SPD, 9,0% für die Freien Wähler, 28,5% für die Grünen, 8,5% für die FDP und 6,1 % für die AfD.

In Krailling wird die FDP mit 10,4% drittstärkste Partei, die CSU holt 33,4%, die SPD 10,1 %. Die Grünen kommen auf 26,8%, die Freien Wähler auf 7,9 %. Die AfD erhält 5,4%.

In Tutzing bekommt die CSU 32,7%, die SPD 6,6%, die FDP 8,7%, die AfD 6,8%. Die Grünen freuen sich über 28,3 %, die Freien Wähler landen bei 9,6%.

20.58 Uhr

Erschrecken bei der CSU, Freude bei den Grünen: In Bernried erhält die CSU 31,3%, für die Grünen votierten 29,8%für. Die Freien Wähler kommen auf 9,6%, die SPD auf 8,3%, die FDP auf 7,1 %. Die AfD erhält 5,08%.

20.49 Uhr

Pöcking meldet 34,4% für die CSU, 8,2% für die SPD, 10,2% für die Freien Wähler, 25,3% für die Grünen, 9,2% für die FDP und 6,2% für die AFD.

20.45 Uhr

Vor allem das Ergebnis ihrer eigenen Gemeinde freut CSU-Direktkandidatin Ute Eiling-Hütig: "Feldafing, wie schön." Mehr als 38 Prozent der Wähler haben ihr die Erststimme gegeben. Ansonsten gibt das bisherige Wahlergebnis ihrer Partei keinen Anlass zu großer Begeisterung, wenngleich sie ihm auch Positives abgewinnen kann: "Es zeigt , dass es noch bürgerliche Stärke in Bayern gibt." Aber die AfD, bisher im Landkreis unter zehn Prozent, gibt ihr zu denken: "Kennen Sie eigentlich den Kandidaten, diesen Radtke?" Diese Frage wird an diesem Abend recht häufig gestellt, keineswegs nur von der CSU.

20.39 Uhr

In Feldafing kommt die CSU auf 35,6%, die SPD auf 8,3%, die Freien Wähler auf 6,4%. Die Grünen erhalten 26,3%, die FDP 10,5%, die AfD 6,3%.

20.29 Uhr

Etwas blass ist Landrat Karl Roth (CSU) bei der Frage nach dem AfD-Ergebnis geworden: "Ich hoffe, dass wir wenigstens im Landkreis unter dem Bayern-Ergebnis liegen." In den Gemeinden Wörthsee und Andechs ist dies schon einmal der Fall. Vizelandrat Georg Scheitz (CSU) wirkt darüber auch erleichtert, schließlich wohnt er in Andechs. Vom bayernweiten Ergebnis der rechtspopulistischen Partei sei er "geschockt: "Ich bin jetzt bloß mal auf die Gesichter gespannt, jetzt werden wir sie ja auch mal sehen können. Das hatten die bisher nicht nötig, sich zu zeigen." Er selbst rechnet sich keine Chancen aus , ein Mandat im Landtag zu ergattern, aber "das war mal eine interessante Erfahrung."

20.23 Uhr

Und Andechs gleich hinterher: Hier erreicht die CSU bei den Zweitstimmen 42,3%, die SPD 6,0%, Freie Wähler 10,7%, Grüne 20,2%, die FDP 5,5% und die AfD 6,9%.

20.21 Uhr

Hier die Ergebnisse der ersten Gemeinde: In Wörthsee kommt die CSU bei den Zweitstimmen auf 32,7%, die SPD auf 8,4%, Freie Wähler auf 8,8%, Grüne auf 30,5%, die FDP auf 8,1% und die AfD auf 5,6%.

19.59 Uhr

Das erste Ergebnis ist da: Wörthsee hat am schnellsten gezählt. Bei den Grünen brandet Jubel auf: 30,4 Prozent für Anne Franke. 30,6 Prozent für die CSU-Abgeordnete Ute Eiling-Hütig. Die Wahlbeteiligung lag bei 85,4 Prozent.

19.41 Uhr

Noch ist unklar, wie die Wähler im Landkreis votiert haben, aber erste Reaktionen gibt es bereits. Bezirkstagskandidatin Martina Neubauer (Grüne) spricht davon, dass sich der Haltungswahlkampf der Grünen ausgezahlt habe. Leichte Enttäuschung macht sich unterdessen bei der Bayernpartei breit. Mehr als drei Prozent hätten sie sich schon erhofft, sagt Christian Pfänder aus dem Andechser Ortsteil Erling. Unterdessen treffen auch die Vertreter der CSU ein, die bisher durch Abwesenheit - mit Ausnahme von Landrat Karl Roth - glänzten. Vizelandrat Georg Scheitz, der für den Landtag kandidiert, Bezirkstagskandidat Harald Schwab, Ute Nicolaisen-März von der Kreis-CSU. Kurz nach ihnen kommt auch Matthias Vilsmayer, der für die Freien Wähler in den Landtag will.

19.32 Uhr

Etwa jeder dritte Wahlberechtigte hat seine Kreuzchen schon per Briefwahl gemacht. Diese Stimmen werden derzeit parallel zu denen in den Wahlurnen ausgezählt. Obwohl die Wahlleiter in den Gemeinden die Zahl der Wahlhelfer aufgestockt haben, könnte die Auszählung länger dauern.

19.07 Uhr

Die ersten Ergebnisse aus den Gemeinden erwartet das Landratsamt übrigens gegen 20 Uhr. Dann geht es Schlag auf Schlag. Wann ein vorläufiges Ergebnis für den Stimmkreis Starnberg feststeht, ist offen. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren meldeten Gauting und Gilching ihre Prozente laut Landratsamt um 22.59 Uhr.

18.37 Uhr

Landrat Karl Roth (CSU) runzelt die Stirn beim Blick auf die aktuellen Zahlen: "Das, was Berlin verbockt hat, konnten wir an der Basis nicht mehr wettmachen." Die Hauptverantwortung an dem Wahldebakel der CSU sieht er mehr bei Innenminister Horst Seehofer als bei Ministerpräsident Markus Söder: "Er hat, seit er im Amt ist, viel gemacht, mehr als jeder andere zuvor. Aber wenn irgendwas im Land schiefging, war in den vergangenen Monaten immer die CSU schuld." Besonders schlimm war für das Image seinere Partei - so sieht es Roth - die Maaßen-Beförderung: "Das kann ja kein Mensch verstehen." Eine Rücksprache mit der Partei habe es dazu nicht gegeben, "mit der Basis sowieso nicht". Das habe auch zu Unmut in der CSU geführt.

18.26 Uhr

Landrat Karl Roth (CSU) ist kurz nach der Prognose gekommen. Die Kandidaten der Bayernpartei um Rupert Pfänder haben es sich um diese Zeit längst gemütlich gemacht: mit Bier, Kartoffelsalat, Schnitzel und Fleischpflanzerl vom Buffet. Auch die Kandidaten für Landtag und Bezirkstag der Grünen, Kerstin Täubner-Benicke, Martina Neubauer und Bernd Pfitzner sind vor Roth angekommen. Sie bilden gewissermaßen die Vorhut, die Grünen haben sich mit 30 Personen angemeldet. Sie werden viel zu feiern haben.

18.22 Uhr

CSU 35,5%, Grüne 18,5%, Freie Wähler 11,5%, AfD 11%, SPD 10%, FDP 5% - so lautet die erste BR-Prognose zur Landtagswahl. Die bayernweiten Ergebnisse sind aber nur bedingt auf den Landkreis zu übertragen. Hier schneiden CSU und SPD durchschnittlich etwas schwächer ab, Grüne und FDP dafür deutlich stärker als im Rest des Freistaats.

18.09 Uhr

Kurz nach 18 Uhr. Die ersten Prognosen flackern über die Leinwand im großen Sitzungssaal im Landratsamt. Die SPD hat demnach zehn Prozent erreicht. Christiane Kern greift an ihre Kette: ein Herz von Tiffany. "Das billigste Schmuckstück, das sie dort haben", sagt sie. Für sie ist es ihr Glücksbringer an diesem Wahlabend. Vielleicht, so meint sie, helfe er ja doch.

17.58 Uhr

Die FDP-Kandidatin Britta Hundesrügge trifft schon früh ein, leger in Jeans, beiger Bluse und beiger Lederjacke. Aufgeregt sei sie, sagt sie. "Ich weiß, dass es knapp wird." Kurz darauf kommt auch Christiane Kern, die für die SPD antritt. Auch sie trägt Jeans und - passenderweise - eine rote Bluse. Mit dem Zug sei sie angereist, erzählt sie. Sie hoffe immer noch auf ein zweistelliges Ergebnis für ihre Partei, "aber dafür hätte ich wohl in Andechs Kerzen anzünden müssen". Das Rennen um das Direktmandat im Stimmkreis wird heuer spannender als sonst.

17.45 Uhr

Herzlichen Willkommen zu unserer Wahlberichterstattung! In 15 Minuten schließen die Wahllokale - und dann wird es spannend. Im Landratsamt treffen sich die Parteien und Kandidaten, denn dort verkündet die Mannschaft um Wahlleiter Holger Albertzarth die Ergebnisse. Wir sind dabei und wünschen Ihnen einen spannenden Wahlabend!

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