Der Flugtaxi-Hersteller Lilium aus Oberpfaffenhofen kann weitermachen. Diese an Heiligabend über die Newsticker laufende Nachricht steht am Ende eines Jahres voller Wendungen: Das Unternehmen hat wiederholt um staatliche Bürgschaften gebeten, um die Entwicklung seiner Flugtaxis fortzusetzen. Dafür droht Lilium Ende August damit, von Oberpfaffenhofen ins Ausland zu ziehen. Der Freistaat Bayern hat seine Unterstützung nach langem Zögern schließlich an die Zustimmung der Bundesregierung geknüpft.
Im September heißt es aus Berlin: Der Bund übernimmt wohl eine Bürgschaft von 50 Millionen Euro, womit auch die 50 Millionen Euro aus der Bayerischen Staatskanzlei freigegeben worden wären. Im Oktober heißt es dann: Kommando zurück – es gibt doch keine Unterstützung. GWT-Chef Christoph Winkelkötter spricht angesichts der Nachricht aus Berlin von einem „bitteren Tag für Oberpfaffenhofen“. Die Grünen haben im Haushaltsausschuss gegen die Unterstützung gestimmt. Der Grünen-Abgeordnete Leon Eckert erklärt im SZ-Interview, das Risiko sei zu hoch, der Staat dürfe nicht als Risikokapitalgeber in die Bresche springen. Lilium möchte die Insolvenz im Eigenverfahren abwickeln.
Das scheitert kurz vor Weihnachten. Alle Mitarbeiter sollen entlassen werden. Doch dann gibt es erneut eine Wende: Ein Investorenkonsortium übernimmt das Unternehmen. Somit ist Lilium erst einmal gerettet, ein Großteil der Mitarbeitenden bleibt wohl. Unklar ist bislang, wie es genau mit Lilium weitergeht – und wie die Verantwortlichen zum Standort Oberpfaffenhofen stehen.

