Letzte Arbeiten: Dorfladen vor der Eröffnung

Das Genossenschaftsprojekt in Wörthsee wird Wirklichkeit

Geht doch. Viele Wörthseer hatten lange Zeit Zweifel, ob das mit dem Dorfladen wirklich etwas wird. Doch nun haben sie es Schwarz auf Weiß. Auf einem Plakat vor dem Laden in der ehemaligen Kreissparkassenfiliale steht es: Eröffnung am 7. Juni. Vorbei ist das Hickhack um EU-Zuschüsse und Gemeindebürgschaft, das lange Warten auf Genehmigungen und Mietvertrag. Die Idee zu einem Dorfladen in Steinebach geisterte seit vier Jahren durchs Dorf, nachdem einer der zwei Supermärkte am Ort geschlossen hatte. Die Wörthseer sind gespalten. Die einen beäugen das Dorfladen-Projekt misstrauisch und erwarten das baldige Scheitern, die anderen warten ungeduldig auf die Eröffnung.

Nachdem in den vergangenen Wochen die Wände gestrichen und ein neuer Boden verlegt worden war, waren die vielen freiwilligen Helfer nun damit beschäftigt, Regale und Theken aufzustellen und zu putzen. Denn an diesem Freitag kommt die "Trockenware", sagt Johannes Englmeier, Geschäftsführer der Genossenschaft Dorfladen. Dann heißt es einräumen und etikettieren. Bis zum Wochenende muss die Theke fertig sein, damit die Frischware, die am Montag geliefert wird, verstaut werden kann. Der Käse kommt über den Ökoring aus Mammendorf, Wurst und Fleisch von der Seefelder Metzgerei Ruf. Brot liefern die Biobäcker Cramer aus Gauting und Maurer aus München. Ein Teil des Gemüses kommt aus dem Kloster Ursberg. "80 Prozent unserer Ware soll bio sein", sagt Englmeier. Er ist "wahnsinnig begeistert" von der großen Hilfsbereitschaft der Wörthseer. "Das habe ich nicht erwartet", sagt er angesichts der Kritik und des Gegenwinds, die dem Team um ihn, Hanna Weber und Birgit Dietrich, entgegen geschlagen war. Seit bekannt wurde, dass die Bürgschaft der Gemeinde nicht gebraucht wird, ist es ruhiger geworden. Etwa 200 Bürger haben Anteile für den Dorfladen gezeichnet.