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Zu "Seit 900 Jahren ein Begegnungsort" und "Bernried verkauft Filetgrundstück" vom 11./12./13. April:

Vereinzelung statt Gemeinschaft

Wer weiß, wofür es gut ist, dass die 900-Jahr-Feier für das goldene Baumdorf Bernried ausfallen muss. Vielleicht bietet sich so die Chance zur Einkehr, zumindest zum Nachdenken, um endlich die Zeichen der Zeit zu deuten. Die Gründung des Orts geht auf ein Kloster zurück, das dem Leben in der Gemeinschaft im geschützten Raum bot und bietet. Die Entwicklung des weltlichen Bernried geht allerdings seit Jahrzehnten in die entgegengesetzte Richtung. Die schlechten Böden ließen Ackerbau nicht zu, dafür boten sie lukrative Einnahmequellen beim Verkauf als Bauland. Darauf entstanden bevorzugt Einfamilienhäuser, oftmals freistehend. Dazu der entsprechende Gartenzaun. Sprich: Vereinzelung statt Gemeinschaft. Nicht selten sind sie Schlafstatt für abgewanderte Großstädter. Hier kommt die am wenigsten intelligente Wohnform in Bezug auf Flächenfraß und Artenvielfalt zum Zuge. Hinzu kommt die auf allen Ebenen notwendige, Flächen verzehrende Infrastruktur. Aktuell ist kaum davon auszugehen, dass der Käufer des "Filetstücks" das Ansinnen hat, dieses für soziale Projekte in ökologischer Manier zu gestalten. Sicher wird der Betonwahn am Grundweiher weitere Blüten treiben. Gold haben wir schon und Bäume wahrlich genug, da kommt es auf ein paar mehr oder weniger nicht an. Bernried setzt das, was Architekten Vorstadthorror nennen, um. Corona-bedingt wird die Entschleunigung über Pfingsten hinaus reichen. Da gibt es noch die kleine Hoffnung auf Erleuchtung. Elisabeth Rind-Schmidt, Bernried

Zu "Gesunder Treffpunkt" vom 15. April:

Bürgermeister und Gastwirt?

Herr Knape war der Gegenkandidat in der Stichwahl, er unterlag der amtierenden Bürgermeisterin, Frau Kössinger, äußerst knapp. Die Vergabe des Lokals an Herrn Knape fand zwischen der Kommunalwahl und der Stichwahl statt. Es stellt sich für mich die Frage, was gewesen wäre, hätte Herr Knape die Wahl gewonnen. Vermutlich hätte Herr Knape die Wahl angenommen, der Pachtvertrag wäre wieder aufgelöst worden. Bemerkenswert ist, dass die Sache mit dem Pachtvertrag erst nach der Wahl dem Bürger mitgeteilt wurde. Wollte Herr Knape vormittags das Bürgermeisteramt ausfüllen und nachmittags in seiner Gaststätte tätig sein? Jedenfalls werde ich mir genau überlegen, ob ich in Zukunft meine Stimme bei einer Wahl in Gauting abgebe. Willi Korb, Stockdorf

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