Verkehrspolitik:Mehr Leihräder für Starnberg

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Fahrräder und Autos zum Ausleihen: So könnte eine Mobilitätsstation aussehen, wie sie der Landkreis plant. (Foto: Pichlmeier, Daniel/Landratsamt Starnberg)

Im ganzen Landkreis soll es künftig Stationen geben. Die Auswahl der Fahrzeuge dort beschränkt sich nicht nur auf Fahrräder.

Von Michael Berzl, Starnberg

Fahrräder zum Ausleihen gibt es bisher im Fünfseenland bei einer Reihe privater Anbieter zum Beispiel in Starnberg, Dießen oder Seeshaupt sowie bei den Stationen in Gauting und Gilching. Künftig sollen solche Angebote erheblich ausgeweitet werden, womöglich flächendeckend. Das Landratsamt jedenfalls möchte ein Netz von sogenannten Mobilitäts-Hubs schaffen. An diesen Stationen könnten dann nicht nur Fahrräder bereit stehen, sondern auch Lastenräder, Pedelecs, Scooter oder Elektroautos.

Allerdings befinden sich diese Planungen noch in der Anfangsphase. Isabella Weber, die Mobilitätsmanagerin des Landratsamts, bemüht sich um Zuschüsse und führt Gespräche mit den Gemeinden. Sie rechnet mit Kosten von knapp einer Million Euro, hofft aber auf üppige Zuschüsse, sodass der Kreis nur etwa ein Zehntel davon übernehmen müsste. Das Geld könnte aus dem Programm "Radoffensive Klimaland Bayern" kommen. Die Bewerbung läuft.

Im Mobilitätsausschuss des Kreistags, der die Idee unterstützt, beschrieb Weber das Angebot als "wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und als wichtige Säule zum Erreichen der Klimaschutzziele". Ihr Zeitplan sieht den "Rollout", also den Start im gesamten Landkreis, im nächsten Jahr vor. Landrat Stefan Frey (CSU) kündigte an, das Angebot könnte auch schrittweise eingeführt werden in den Kommunen, die Interesse haben - zur Not auch ohne Förderung.

Auf das Leihsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) setzt der Kreis nicht mehr

Die geplanten Stationen sollen möglichst einfach und ohne Tiefbau zu installieren sein. Dafür sollen vorgefertigte Holzkonstruktionen zum Einsatz kommen, für die Stromversorgung sind Photovoltaikanlagen vorgesehen. Als Standorte kommen vor allem die S-Bahnhöfe in Betracht, aber auch wichtige touristische Ziele wie etwa das Kloster Andechs. Bei einer Umfrage der Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises haben außerdem Firmen Interesse angemeldet. Vorgesehen ist ein Netz mit zunächst 28 Standorten im möglichst allen 14 Gemeinden.

Auf das Leihsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) setzt der Kreis hingegen nicht mehr. Es erwies sich als zu teuer, zu umständlich und zu aufwendig. Die MVG-Stationen im Landkreis sind im vergangenen Herbst in Betrieb gegangen. Am Bahnhof in Gauting stehen zehn Leihräder, bei der Asklepios-Klinik weitere sechs, in der Gemeinde Gilching sind es insgesamt 18, am Bahnhof Neugilching, im Gewerbegebiet Gilching-Süd und beim Parkhaus im Asto-Park an der Friedrichshafener Straße. Auf die Frage nach den bisherigen Erfahrung dort, teilte ein MVG-Sprecher am Mittwoch mit, es lägen "zwar erste Zahlen vor, die grundsätzlich in die richtige Richtung gehen und erkennen lassen, dass das System angenommen wird". Wegen des Starts im November und damit außerhalb der Radsaison reichten die Daten für seriöse Aussagen aber nicht aus.

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