Lebensretter:Sofort reagiert

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Zwei Streifenbeamte sind zufällig in der Nähe, als ein 72-jähriger Gautinger zusammenbricht - und eilen ihm zu Hilfe

Von Christian Deussing, Gauting

Zwei Streifenpolizisten hat ein Mann aus Gauting vermutlich zu verdanken, dass er noch am Leben ist. An einem Dienstagnachmittag im Januar bricht der 72-jährige Rentner auf dem Gehsteig an der Bahnhofstraße zusammen. Die Beamten kümmern sich sofort um den Mann, leiten die Wiederbelebung ein, bis der Notarzt kommt. Nach einem Klinikaufenthalt und anschließender Reha sei der Gautinger nun wieder vollständig genesen und könne sein Leben wieder genießen, berichtet knapp ein Jahr nach dem Vorfall Inspektionsleiter Ernst Wiedemann. Er sei sogar zusammen mit seiner Tochter auf die Wache gekommen, um sich ausdrücklich zu bedanken. Es hätte auch anders ausgehen können.

Die beiden Beamten stehen gegen 14.30 Uhr mit ihrem Streifenwagen am Gautinger Hauptplatz, um den dichten Berufsverkehr und eventuell verdächtige Fahrzeuge zu beobachten. Dann werden sie alarmiert. Der Polizeikommissar am Steuer gibt geistesgegenwärtig Gas und rast mit Blaulicht und Martinshorn die etwa 360 Meter hinauf zur Ampelkreuzung gegenüber dem Kriegerdenkmal. Dort springt die 22-jährige Polizeimeisterin aus dem Streifenwagen, als sie den Mann bemerkt, der zusammengebrochen war und nun leblos auf dem Gehweg liegt. Der gesundheitliche Zustand des Rentners ist kritisch, als die beiden jungen Polizeibeamten bei ihm eintreffen. "Sein Gesicht war schon blau angelaufen", erzählt eine Polizeimeisterin nach dem Vorfall. Sie erkennt sofort, dass es hier um Leben und Tod geht, denn sie muss davon ausgehen, dass er einen Herzinfarkt erlitten hatte. Der Mann auf dem Boden sei nicht mehr ansprechbar gewesen, seine Augen seien nur halb geöffnet gewesen, berichtet der 27-jährige Streifenpolizist. In diesem Moment zählt jede Sekunde. Der Beamte beginnt sofort, den Rentner mit einer Herzdruckmassage zu reanimieren, während seine 22-jährige Kollegin dafür sorgt, dass die Atemwege frei bleiben. Etwa zehn Minuten kämpfen sie um das Leben des Rentners, bis Notarzt und Rettungssanitäter eintreffen. Wenig später kann der Mann in stabilisiertem Zustand in ein Krankenhaus gebracht werden.

"Die beiden haben es super richtig gemacht, genau so, wie sie es in der Ausbildung gelernt haben", lobt der stellvertretende Gautinger Inspektionsleiter Martin Heinrich sein junges Streifenduo. Denn so eine Situation sei auch für Polizisten nicht alltäglich.

© SZ vom 28.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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