3746 Stimmberechtigte hat die Gemeinde Wörthsee, und genauso viele Wahlbenachrichtigungen für die Landtagswahl hat das Rathaus auch per Post verschickt. Bis spätestens am 21. Tag vor der Wahl müssten alle potenziellen Wähler sie bekommen haben. Das wäre der 29. September gewesen. Doch etwa 200 Karten sind nicht bei den Adressaten angekommen. "So viele wie nie", sagt Rosmarie Sedlmair vom Wörthseer Einwohnermeldeamt. Schuld daran sei nicht die Gemeinde, sondern die Post.
Klaus-Dieter Nawrath, Pressesprecher der Deutschen Post DHL Group in München, weist diesen Vorwurf von sich. Ihm sei nichts bekannt von Problemen bei der Zustellung. "Alle Kollegen sind an Bord". Der Betrieb laufe vollkommen korrekt, sagt er. Für Wörthsee habe er keine Erklärung. "Da muss jeder Einzelfall geprüft werden", sagt Nawrath. Er räumt allerdings ein, dass es momentan häufiger Anfragen wegen nicht zugestellter Wahlunterlagen gebe. "Auch bei uns können Fehler passieren, wie überall", sagt der Pressesprecher.
Aber auch ohne Wahlbenachrichtigung darf am Sonntag gestimmt werden: mit dem Personalausweis im Wahllokal. Wichtig ist, dass der Name im Wählerverzeichnis steht. Allerdings hat jedes Wahllokal sein eigenes Verzeichnis. Wer sich unsicher ist, sollte bei der Gemeinde anrufen, rät Rosmarie Sedlmair. Briefwahlunterlagen können online nur noch an diesem Mittwoch beantragt werden. Im Rathaus ist das bis Freitag, 15 Uhr, möglich. In Ausnahmefällen - zum Beispiel wegen plötzlicher Erkrankung - kann ein Antrag auf Briefwahl auch noch am Wahltag gestellt werden.
In Wörthsee wollen mehr als 36 Prozent der Stimmberechtigten ihr Kreuzchen nicht in der Wahlkabine, sondern daheim machen. Wer ganz sicher gehen will, dass seine Briefwahlunterlagen auch pünktlich bis Sonntag, 18 Uhr, ankommen, sollte sie am besten in den Rathaus-Briefkasten werfen.