Landtagswahl:Das sind alle Direktkandidaten im Stimmkreis Starnberg

Zwölf Bewerber treten am 14. Oktober bei der Landtagswahl an. Hier eine Vorstellung - von der CSU bis zur Veganer-Partei.

Von Michael Berzl und Christian Deussing

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CSU

CSU kürt ihre Kandidaten; CSU kürt Kandidaten

Quelle: Franz Xaver Fuchs

Seit bald vier Jahren sitzt Ute Eiling-Hütig aus Feldafing als Abgeordnete des Stimmkreises Starnberg im bayerischen Landtag, und dort möchte sie auch noch mindesten eine weitere Legislaturperiode bleiben. Bereits im vergangenen Oktober wurde die 50-Jährige fast einstimmig als Direktkandidatin der CSU nominiert. Die promovierte Historikerin und Mutter einer Tochter ist auch Kreisrätin in Starnberg, Fraktionssprecherin im Feldafinger Gemeinderat, Ortsvorsitzende und Mitglied im CSU-Kreisvorstand. In einer Arbeitsgruppe der Landtagsfraktion setzt sie sich für Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Männern ein. Gesundheits- und Bildungspolitik sind weitere thematische Schwerpunkte. Als Mitglied des Bildungsausschusses des Landtags ist es ihr Ziel, Kindern und Jugendlichen optimale und individuelle Bildungschancen zu bieten. Sie will außerdem "mittelständische Betriebe stärken und überflüssige Bürokratie abbauen".

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SPD

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Quelle: Arlet Ulfers

Aus Sendling kommt die Kandidatin der SPD. Nachdem die 44-jährige Kriminalhauptkommissarin Christiane Kern an ihrem Wohnort nicht genügend Rückhalt bei ihren Parteifreunden gefunden hatte, wurde sie in Starnberg mit offenen Armen aufgenommen und im Januar bei einer Versammlung in Wörthsee nominiert. In der SPD ist sie seit fünf Jahren aktiv, im Münchner Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching ist sie Fraktionssprecherin. Sie ist in der Gewerkschaft der Polizei aktiv und freigestellte Personalrätin für die Bayerische Landespolizei. Ihr politisches Augenmerk gilt schon berufsbedingt der inneren Sicherheit. "Wir sollten mehr Polizisten auf die Straße schicken", findet sie. Christian Winklmeier aus Gilching tritt im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck an.

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Freie Wähler

Kandidatenkür der Freien Wähler

Quelle: Franz Xaver Fuchs

Der Unternehmer Matthias Vilsmayer ist Gemeinderat in Gilching, Kreisrat in Starnberg und Kreisvorsitzender der Freien Wähler im Landkreis. Nun hofft er auf einen Sitz im Landtag. Der FW-Fraktion gehören derzeit fünf Abgeordnete aus Oberbayern an. Der Direktkandidat aus Gilching steht auf Platz 17 der Liste. Der 46-jährige Familienvater nennt in einem Zehn-Punkte-Plan bessere Ausstattung der Schulen, bezahlbaren Wohnraum und kostengünstige Kinderbetreuung als Forderungen. Außerdem setzt er sich für mehr Personal bei Justiz und Polizei sowie für die Energiewende ein.

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Grüne

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Quelle: Arlet Ulfers

Auf eine Rückkehr ins Maximilianeum hofft Anne Franke aus Stockdorf. Die 63-jährige Grafik-Designerin ist schon 2010 als Nachrückerin für drei Jahre Landtagsabgeordnete gewesen. Schon seit 1982 ist sie Mitglied bei den Grünen, sie gehört dem Gautinger Gemeinderat und dem Starnberger Kreistag an. Zu ihren Hauptanliegen zählen die Energie- und Verkehrswende. Die Kommunalpolitikerin ist bekannt dafür, dass sie sich für ihre Anliegen sehr hartnäckig und ausdauernd einsetzen kann. Franke hatte sich bei der Nominierungsversammlung im vergangenen November deutlich gegen ihren Konkurrenten Anton Maier durchgesetzt. Die Stockdorferin steht auf Listenplatz 25; bisher haben die Grünen 17 Abgeordnete im Landtag.

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FDP

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Quelle: Arlet Ulfers

Für den Bundestag hat es nicht gereicht, nun hofft Britta Hundesrügge auf genügend Stimmen für einen Sitz im Landtag, in dem die Liberalen bisher nicht vertreten sind. Die Gautinger Gemeinderätin, Kreisrätin und FDP-Kreisvorsitzende ist bei einer Versammlung im vergangenen Dezember in Bernried mit großer Mehrheit zur Direktkandidatin bestimmt worden; auf der Liste steht sie an sechster Stelle. Die 51-jährige Mutter von drei erwachsenen Kindern arbeitet als Hörfunk- und Fernsehjournalistin. Die Bildungspolitik hatte sie nach eigenen Angaben veranlasst, 2008 in der FDP aktiv zu werden. "Chancengerechte Ausbildung und Weiterbildung von Anfang an ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben", meint Britta Hundesrügge. Sie will das regionale Handwerk stärken und setzt sich zudem für ein Gymnasium in Herrsching ein.

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Linke

Starnberg, Bernhard Feilzer, Linke

Quelle: Georgine Treybal

Wie schon bei der Bundestagswahl tritt der Versicherungskaufmann Bernhard Feilzer aus Gilching auch bei der Landtagswahl wieder als Direktkandidat der Linken an. Im Februar wurde der 69-Jährige bei einer Versammlung in Stockdorf nominiert. Er ist ein echter Alt-Achtundsechziger, der zu Zeiten der Studentenrevolten an Vietnam-Demonstrationen und K-Gruppen-Schulungen teilgenommen hat. Als thematische Schwerpunkte nennt er Seniorenarbeit und Naturschutz. Er ist Mitglied im Alpenverein und im Landesbund für Vogelschutz. Außerdem engagiert er sich im Helferkreis für Flüchtlinge .

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Bayernpartei

Landtagswahl 2018

Quelle: privat/oh

Rupert Pfänder aus Machtlfing tritt für die Bayernpartei an. Der Elektrotechniker ist stellvertretender Ortsvorsitzender in Andechs. Seit ihrer Gründung im Jahr 1946 setzt sich die Bayernpartei für mehr Föderalismus, ein subsidiäres Europa und die Eigenstaatlichkeit Bayerns ein. Mit mehr als 6000 Parteimitgliedern gehört sie nach eigenen Angaben zu den mitgliederstärksten Parteien Bayerns. Sie stellt mehr als 100 Kreis- und Gemeinderäte.

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ÖDP

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Quelle: privat

Die Gesundheits- und Krankenpflegerin Anastasia Kühn tritt als Direktkandidatin der ÖDP an. Die 22-Jährige wohnt in Riegsee bei Murnau und ist auf einem landwirtschaftlichen Bio-Betrieb aufgewachsen. Sie ist Mitarbeiterin beim Volksbegehren "Rettet die Bienen". Kühn engagiert sich für nachhaltige Landwirtschaft und regionale Lebensmittelversorgung.

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Piratenpartei

Landtagswahl 2018

Quelle: privat

Alexander Kohler ist 39 Jahre alt und wohnt in Geretsried. Der Direktkandidat der Piraten ist seit sieben Jahren in der Partei und Vorsitzender des Bezirksverbands Oberbayern. Der Diplom-Informationswirt gehört den Fachgruppen Bildungspolitik Bayern sowie Außen- und Sicherheitspolitik an. Jeder in Bayern soll bis 2023 über einen schnellen Breitbandanschluss verfügen, lautet eine Hauptforderung der Piratenpartei.

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Mut-Partei

Landtagswahl 2018

Quelle: privat/oh

Für mehr "Verteilungsgerechtigkeit" und gegen Klientelpolitik will sich Tim King engagieren und kandidiert für die Mut-Partei, die von der Ex-Grünen Claudia Stamm gegründet wurde. Der 49-jährige Rechtsanwalt aus Haar hat im Landkreis Starnberg immer wieder beruflich zu tun. Er sehe dabei "wie schwer es gerade hier sozial Schwächere" hätten - zum Beispiel bei der Suche nach einer Wohnung. Seiner Ansicht nach ist ohnehin der Wohnungs- und Immobilienmarkt "völlig aus dem Ruder gelaufen". Wichtig sei es, öffentliches Eigentum zu erhalten, statt es an private Investoren zu verkaufen. Der Familienvater möchte Leerstand und Bodenspekulation bekämpfen - das sei für ihn "nicht links, sondern nur logisch".

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V-Partei³

Landtagswahl 2018

Quelle: privat/oh

Gregor Lange aus München steht für eine Wende in der Agrarpolitik hin zu einer "tierleidfreien und umweltschonenden Landwirtschaft" und tritt für die "Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer" an. Er fordert ökologische Alternativen zu Pflanzengiften und Gentechnik. Der 36-jährige, der sich gerade zum Sport- und Gesundheitstrainer ausbilden lässt, fühlt sich einer umweltgerechten Verkehrspolitik verpflichtet und will, dass die Trinkwasserversorgung in öffentlicher Hand bleibt. Er macht sich auch stark für pflanzlich-vollwertige Kost, die unter anderem in Schulen angeboten werden sollten. Im Blick hat er zudem die Einführung eines gerechten Grundeinkommens.

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AfD

FILE PHOTO: Alternative for Germany party congress in Augsburg

Quelle: REUTERS

Der Starnberger Unternehmensberater Klaus Radtke tritt im Stimmkreis 129 für die AfD als Direktkandidat an. Er war für weitere Auskünfte trotz mehrerer Anfragen nicht zu erreichen.

Außerdem gibt es Bewerberlisten ohne Direktkandidaten im Stimmkreis. Das sind die Liberal-Konservativen Reformer: Die Euro-Kritiker, Die Humanisten, Die Partei, die Partei für Gesundheitsforschung und die Tierschutzpartei.

© SZ vom 20. September 2018
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