Landschulheim-Leitung:Wechsel in Kempfenhausen

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Der Deutsch- und Englischlehrer Elmar Beyersdörfer (rechts) ist seit sechs Jahren Stellvertreter von Martin Liebl (links). (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Elmar Beyersdörfer folgt auf Martin Liebl und wird neuer Leiter des Landschulheims

Von Michael Berzl, Kempfenhausen

Auf das Jubiläum folgt im Landschulheim in Kempfenhausen ein Führungswechsel. Die Nachfolge von Schulleiter Martin Liebl tritt im Februar der bisherige Stellvertreter Elmar Beyersdörfer an. Beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Gymnasiums mit Internat am Donnerstag gab Oberstudiendirektor Liebl diese Personalie bekannt, die offenbar bei Schülern, Lehrern und Mitarbeitern auf großes Wohlwollen stößt, denn die etwa 200 Besucher bei der Feier quittierten die Nachricht spontan mit herzlichem Applaus.

Der Deutsch- und Englischlehrer Beyersdörfer, der als Ko-Autor an Grammatikbüchern mitgearbeitet hat und nun einen Verlag berät, ist schon seit 33 Jahren in Kempfenhausen und seit sechs Jahren stellvertretender Schulleiter. "Ich kenne das Geschäft ganz gut", sagte der 60-Jährige aus Gräfelfing am Rande des Festakts über seine neue Aufgabe. Für Liebl, der den Führungsposten in Kempfenhausen im Jahr 2005 übernommen hatte, endet das Berufsleben offiziell am Freitag, 23. Februar.

Die Nachfolgeregelung sei erst seit dem Mittwoch offiziell, sagte der scheidende Schulleiter in seinen persönlichen Abschiedsworten. Diese Position habe ihm einiges abverlangt: "Da muss man auf alles gefasst sein und auch auf das Gegenteil." Als Beispiel nannte er die Aufgabe, manchmal kurzfristig genügend Personal zu finden. Liebl sprach von einer "Hydra ständig auftauchender Probleme und Konflikte". Die scheint er ganz gut gemeistert zu haben. So bescheinigte ihm zum Beispiel der Personalratsvorsitzende Gerhard Beil, bei Meinungsverschiedenheiten stets auf menschlich faire Art ein Lösung gefunden zu haben. Und die Schülersprecherin Philine Hufnagel sagte in einer gemeinsam mit ihrem Mitschüler Leopold Kaiser vorgetragenen Ansprache zu Liebl: "Sie waren für fast alle unsere Anliegen offen. Hoffentlich haben wir Sie in all den Jahren nicht zu viele Nerven gekostet".

Nachfolger Beyersdörfer übernimmt eine Schule mit einer 50-jährigen Erfolgsgeschichte in einer ganz besonderen Lage, wie die Festredner betonten. "Lehrkräfte und Erzieher leisten hier hervorragende Arbeit", sagte Ministerialdirigent Adolf Präbst vom Kultusministerium. Mehr als in anderen Schulen hätten sie eine Vorbildfunktion, denn "die Werte, die man vermitteln will, muss man vorleben". Landrat Karl Roth und der Berger Bürgermeister Rupert Monn bescheinigten Kempfenhausen ein "hohes Image in der Schullandschaft" und einen "guten Ruf".

Als eine von 15 Schulen in öffentlicher Trägerschaft handle es sich um eine Besonderheit in der bayerischen Schullandschaft, erklärt Kultusminister Ludwig Spaenle in seinem Grußwort in der Festschrift. Träger ist ein Zweckverband, in dem auch der Landkreis Starnberg und die Gemeinde Berg Mitglieder sind. Dieser Verband übernahm im Jahr 1967 das Grundstück in Kempfenhausen von der Pädagogin Elisabeth Hunaeus, die dort ein Seminar für Frauenbildung betrieben hatte. Seither sind auf dem Gelände am Starnberger See etliche Neubauten entstanden, alte Gebäude wurden saniert und modernisiert. Heute werden in dem Gymnasium 600 Schüler unterrichtet; 76 davon leben derzeit dort im Internat.

© SZ vom 01.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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