VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg:Unterm Strich ein gutes Jahr

VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg: Das alte Gebäude der VR-Bank in Andechs wird derzeit abgerissen.

Das alte Gebäude der VR-Bank in Andechs wird derzeit abgerissen.

(Foto: Nila Thiel)

Die VR-Bank überschreitet mit ihrer Bilanzsumme 2021 erstmals die Marke von drei Milliarden Euro. Auch die Pläne für das Bauprojekt im Andechser Ortsteil Erling schreiten voran.

Von Christina Rebhahn-Roither, Starnberg

Die VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg präsentierte am Dienstag einen Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr. Bei einer Online-Veranstaltung mit den Vorstandsmitgliedern Thomas Vogl, Konrad Hallhuber, Josef Pölt und dem Generalbevollmächtigten Cyrus Ahari wurden unter anderem Geschäftszahlen vorgestellt und über das große Bauprojekt im Andechser Ortsteil Erling informiert. Dort plant das Geldinstitut den Bau eines Wohn- und Gewerbegebäudes. Außerdem gab es einen Überblick, wie Online-Angebote durch Kunden angenommen werden - und auch der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Finanzexperten.

Das Jahr in Zahlen

Zum Jahresende 2021 hat die VR-Bank 387 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon steckten 18 junge Menschen in einer Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau, ein Kollege wurde als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement ausgebildet. Doch auch in der Bank macht man sich Gedanken über den Nachwuchs. Es sei schwieriger geworden, junge Menschen für den Bankberuf zu begeistern und als Auszubildende zu gewinnen.

Die Bank stellte auch ihre vorläufige Bilanz für das vergangene Jahr vor. Die Bilanzsumme 2021 habe im Vergleich zum Vorjahr zugelegt und erstmals die Marke von drei Milliarden Euro überschritten, heißt es von Seiten des VR-Vorstands. Mit Gewerbesteuerzahlungen in der Höhe von mehr als zwei Millionen Euro bezeichnet sich die VR-Bank als "einer der größten Steuerzahler in der Region Starnberg-Ammersee."

Zum Ende des vergangenen Jahres hatte die VR-Bank, die sich als Genossenschaftsbank versteht, 27 047 Mitglieder. Die Zahl der Kunden belief sich auf 89 620. Daraus ergibt sich, dass etwa 30 Prozent der Kunden auch Teilhaber der Bank sind. Bis zum Jahr 2026 setzt sich die Bank zum Ziel, diesen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen - jeder zweite Kunde soll dann auch Mitglied der Bank sein.

Bauprojekt in Andechs

Für das große Bauprojekt der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg im Andechser Ortsteil Erling liege mittlerweile die Baugenehmigung vor, die behördlichen Hürden seien erledigt, heißt es am Dienstag aus dem Vorstand. Momentan würden die Ausschreibungen für Bauaufträge laufen. Insgesamt sollen in Erling 2800 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche entstehen - dort sollen unter anderem Arztpraxen, eine Bäckerei, ein Tagescafé und eine Bankfiliale unterkommen. Die Bauzeit wird auf etwa zwei Jahre geschätzt, mit den Arbeiten begonnen werden soll im zweiten Quartal dieses Jahres.

Im Allgemeinen boomt der Immobilienmarkt nach Angaben der Bank seit Jahren. Das betreute Kundenkreditvolumen stieg um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an, ein großer Teil davon gehe auf den Immobilienbereich zurück.

Finanzen online erledigen

Auf absehbare Zeit solle das Filialnetz bestehen bleiben, es seien derzeit keine Filialschließungen durch die VR-Bank geplant, heißt es. Insgesamt gibt es aktuell 25 personenbesetzte Filialen in den Landkreisen Starnberg, Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau. Hinzu kommen neun SB-Stellen.

Nicht ganz online, aber ohne direkten Kontakt können Kunden ihr Bankgeschäft auch über sechs Videoserviceschalter in Filialen erledigen, über die sie in Kontakt mit dem Kunden-Service stehen. Ausschließlich online hat das Geldinstitut 2021 nach eigenen Angaben bankweit rund 2000 Beratungen über Video abgehalten. 68 Prozent der Kontokorrent-Kunden nutzen außerdem Online-Banking, das sich unabhängig vom Ort und den Öffnungszeiten der Filialen erledigen lässt. Eine Banking-App wird nach Angaben der Bank von mehr als 14 500 Kunden genutzt.

Krieg in der Ukraine

Auch der Krieg in der Ukraine ist aktuell Thema bei der VR-Bank. "Die Deutsche Kreditwirtschaft verurteilt diesen Angriff auf die Ukraine in aller Schärfe. Wir stehen geschlossen an der Seite der Bundesregierung und der Europäischen Union (EU), auch wenn es um Sanktionen geht", teilt sie auf ihrer Internetseite mit.

Die Eigenanlagen der VR-Bank würden zwar keine Wertpapiere russischer Unternehmen oder Banken enthalten. Bezüglich Swift teilt die Bank aber mit: "Vom Swift-Ausschluss Russlands bzw. dem Stopp von Garantien und Hermes-Bürgschaften für russische Unternehmen sind auch Waren- und Zahlungsströme unserer Kunden betroffen." Kunden mit Auslandsgeschäft werden diesbezüglich per Newsletter auf dem Laufenden gehalten. Auf ihrer Internetseite hat die VR-Bank außerdem Informationen zu den Auswirkungen des Krieges auf Bankkunden gebündelt.

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