Landkreis Starnberg:Umgestürzter Baum legt S-Bahn lahm

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Schneemassen führen zu Behinderungen auf Zugstrecken und Straßen. Die Feuerwehr verzeichnet 40 Einsätze am Wochenende.

Von Astrid Becker, Starnberg

Eine dicke Schneedecke hat den Landkreis Starnberg an diesem Wochenende überzogen. Das blieb nicht ohne Folgen für Straßen- und Schienenverkehr. Am Sonntag mussten Fahrgäste auf der Linie S 6 Geduld aufbringen. So blieb der Streckenabschnitt zwischen Gauting und Starnberg für etwa sechs Stunden gesperrt. Ein Baum war auf die Gleise gestürzt. Auch auf der Bahnstrecke Richtung Kochel ging am Sonntag über Stunden hinweg nichts mehr. Dort waren ebenfalls Bäume auf die Schienen gestürzt. Behinderungen gab es auch auf den Straßen: Die Feuerwehren im Landkreis rückten seit der Nacht zum Sonntag bis zum frühen Nachmittag insgesamt 40 Mal aus.

Die erste Meldung über die Sperrung für den Abschnitt zwischen Gauting und Starnberg setzte die Deutsche Bahn, die für den S-Bahn-Verkehr zuständig ist, gegen sechs Uhr morgens ab. Wer sich um diese Uhrzeit von München aus in Richtung Starnberger See auf den Weg machte, musste in Gauting aussteigen. Die Fahrgäste, die von Tutzing aus nach München fahren wollten, blieben in Starnberg hängen. Nach Angaben der Bahn war ein Baum auf die Gleise gefallen und machte eine Weiterfahrt der Züge unmöglich. Etwa eine halbe Stunde später war laut Bahn ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, die die Fahrgäste zwischen Gauting und Starnberg beförderten. Zudem gab es eine Pendel-S-Bahn zwischen Starnberg und Tutzing. Auch dort war es auf der Regionalbahnstrecke Richtung Kochel zu Behinderungen durch umgestürzte Bäume gekommen. Betroffen war dort der Abschnitt zwischen Tutzing und Seeshaupt; von elf Uhr an bis 16 Uhr stand dort für die Fahrgäste ein Schienenersatzverkehr zur Verfügung.

Wegen auf Straßen gekrachter Bäume waren am Sonntag 17 Feuerwehren im Landkreis fast dauernd im Einsatz. Von Mitternacht an bis 13.15 Uhr rückten sie 40 Mal aus, wie Kreisbrandinspektor Anton Graf mitteilte. Die Einsatzschwerpunkte lagen ihm zufolge dabei im südlichen Landkreis im Bereich der Stadt Starnberg sowie in den Gemeinden Berg, Tutzing, Feldafing und Pöcking, während es im westlichen Landkreis mit nur vereinzelten Einsätzen weitgehend ruhig blieb.

Auch die Polizeiinspektionen und Rettungskräfte hatten wegen zahlreicher Unfälle auf den Straßen viel zu tun - und das bereits von Freitag an. So waren mehrere Autofahrer auf glatten Straßen ins Schleudern geraten. Ein 24-jähriger Starnberger, der am Freitag gegen 16 Uhr auf der alten Olympiastraße von Wangen nach Starnberg unterwegs war, erschrak vor Schnee, der von einem Baum auf sein Auto gefallen war. Wie die Polizei mitteilt, sei der Mann deswegen stark auf die Bremse gestiegen. Sein Wagen schleuderte daraufhin an eine Leitplanke. Der 24-Jährige blieb unverletzt, es entstand ein Gesamtschaden in Höhe von 1800 Euro an Planke und Wagen.

Nur eine Viertelstunde später kam eine 78-jährige Frau zwischen Tutzing und Diemendorf mit ihren Wagen von der Fahrbahn ab und landete in einer Wiese. Dabei entstand ein Schaden von 5000 Euro. Wegen der extremen Glätte an der Unfallstelle wurde die Straße kurzzeitig gesperrt. Gegen 17 Uhr prallte ein 19-jähriger Germeringer mit seinem Auto zwischen Leutstetten und Starnberg gegen einen Baum. Der junge Mann blieb unverletzt, ebenso wie ein 25-jähriger Weilheimer, der am Samstag gegen 7.30 Uhr in Tutzing von der Straße abkam und an ein geparktes Auto prallte. Auch am Westufer des Ammersees meldete die Polizei am Samstagvormittag mehrere Unfälle wegen der winterlichen Straßenverhältnisse. So rutschten dort Autos gegen eine Leitbake, an einen Stromkasten und gegen ein Verkehrszeichen.

In Teilen der Stadt Starnberg fiel am Sonntag für bis zu zwei Stunden der Strom aus. Die Ursache war am Sonntag noch unbekannt.

© SZ vom 07.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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