Landkreis Starnberg:22 Schüler pro Klasse

Schulstart in Mecklenburg-Vorpommern

"Frau Lehrerin, ich weiß was": Im Fünfseenland gibt es ausreichend viele Lehrer an den Grund- und Mittelschulen.

(Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

1432 Kinder werden heuer eingeschult. Grundschule Wörthsee bekommt Inklusionsprofil

Von Sabine Bader, Starnberg

Die gute Nachricht: Es gibt grundsätzlich genügend Lehrkräfte in den Grund- und Mittelschulen des Fünfseenlands. Im Schulamtsdeutsch heißt das: "Der Pflichtunterricht kann vollumfänglich abgedeckt werden", wie Schulamtsrektorin Elisabeth Hirschnagl-Pöllmann mitteilt. 43 Lehrer stehen zudem für den Aufhilfsdienst bereit.

Das Neue: Es gibt heuer im Fünfseenland so viele Gymnasial- und Realschullehrer, die sich zu Grundschul- und Mittelschullehrer weiterbilden lassen, wie noch nie. Insgesamt sind es 14, die sich auf diese Art weiterqualifizieren. Fünf haben die zweijährige Weiterbildung bereits abgeschlossen. Sie alle tragen mit dazu bei, dass genügend Lehrkräfte im Fünfseenland vorhanden sind. "Wir können also nicht klagen", sagt Schulamtsdirektorin Gabriele Engel. Wenngleich sie eingesteht, dass es ohne die insgesamt 19 zusätzlichen Lehrer "düster aussähe".

Jetzt mag man sich fragen, warum sich Gymnasiallehrer, die beide Staatsexamen in der Tasche haben, vielleicht sogar mit einem Einserdurchschnitt, überhaupt zu Grundschullehrern weiterbilden. Ganz einfach: "Weil sie als Gymnasiallehrer nicht in den Staatsdienst übernommen werden", sagt Engel. Denn während die Lehrkräfte in den Grund- und Mittelschulen knapp sind, gibt es an Gymnasien und Realschulen mehr Lehrer als benötigt.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: "Gymnasiallehrer sind in der Gesellschaft einfach höher angesehen als Grundschullehrer", erläutert Engel. Hinzu kommt: "Sie verdienen von Anfang an besser, während die beiden Studien ungefähr gleich lang sind." Das beeinflusst Studienanfänger. Das böse Erwachen kommt dann, wenn sie das Studium erfolgreich beendet haben und trotzdem eine Absage erhalten. Besonders schwierig ist die Situation für diejenigen, die eine Fächerkombination gewählt haben, die an der Grundschule nicht gebraucht wird - zum Beispiel Latein, Französisch.

Doch nun zu den Schülerzahlen: Insgesamt werden am nächsten Dienstag, 11. September, in den staatlichen und privaten Grundschulen des Landkreises 1432 Kinder eingeschult. Während die Zahl der Erstklässler um 22 gesunken ist, ist die Gesamtzahl der Schüler in den Grund- und Mittelschulen des Landkreises im Vergleich zum Vorjahr um 23 auf 7972 gestiegen. Es gibt heuer 257 Grundschul- und 105 Mittelschulklassen im Fünfseenland und die durchschnittliche Klassenstärke beträgt in den Grundschulen 22,4 Kinder und den Mittelschulen 21 Jugendliche. Soweit die Zahlen.

Besonders erfreulich findet es Gabriele Engel, dass es in diesem Jahr neben den beiden Tutzinger Schulen eine weitere Inklusionsschule im Fünfseenland gibt: Die Grundschule Wörthsee ist jetzt die dritte im Bunde, die einen besonders behindertengerechten Unterricht bieten kann.

"Lernen in zwei Spachen" heißt es von der ersten Klasse an in der Josef-Dosch-Grundschule in Gauting. Der englisch-deutsche Unterricht könnte vor allem für diejenigen Eltern von Interesse sein, die zuhause ohnehin zweisprachig leben. Der Schulversuch in Gauting läuft bereits seit vier Jahren.

Auch an der Grundschule an der Würm in Stockdorf gibt es heuer erneut einen Modellversuch. Er heißt "Digitale Schule 2020". Die Schule hat bereits Erfahrungen gesammelt, wie man digitale Medien in den Lern- und Prüfungsalltag sinnvoll einbeziehen kann. Das Wissen der Stockdorfer soll später auch anderen Schulen zugute kommen. Deutschklassen für Schüler ohne Sprachkenntnisse gibt es an der Paul-Hey-Mittelschule in Gauting und an der Herrschinger Christian-Morgenstern-Mittelschule.

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