Landkreis Starnberg:Junge Bewerber gesucht

Es gibt noch viele freie Ausbildungsstellen

Junge Leute, die im Landkreis Starnberg einen Ausbildungsplatz suchen, befinden sich noch in einer vergleichsweise komfortablen Situation. Auch in Zeiten der Corona-Krise, die Teile der Wirtschaft sehr beutelt. "Trotz Pandemie geht es uns noch sehr gut", sagte Dirk Dieber, der das Jobcenter leitet, als er im Jugendhilfeausschuss des Kreistags die aktuellen Entwicklungen erläuterte. In Zahlen ausgedrückt: Derzeit seien 412 Ausbildungsstellen gemeldet, aber nur 265 Bewerber. Die Statistik des Jobcenters zeigt sogar, dass der Überhang bei den Stellen anhält, während es immer weniger Bewerber gibt.

Laut Dieber ist der Trend ungebrochen, dass Schulabgänger keine Berufsausbildung anstrebten, sondern lieber studieren oder beispielsweise eine Fachoberschule besuchen. Das ist ein Phänomen, das der Jobcenter-Leiter mit Skepsis beobachtet. Er würde sich wünschen, dass etwa ein Elektriker oder ein Kfz-Mechatroniker das gleiche Ansehen genießt wie jemand, der in Studium absolviert hat - zumal sich solche Berufszweige als besonders krisenfest erwiesen hätten. "Das Handwerk hat von der Pandemie noch nicht sehr viel mitgekriegt", sagte Dieber im Ausschuss. Und Landrat Stefan Frey (CSU) meinte: "Man kann nur appellieren, die jungen Menschen ins Handwerk zu schicken." Laut Dieber gibt es auch im Landkreis Starnberg nach wie vor einen sehr großen Bedarf an Fachkräften.

Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen ist währenddessen deutlich angestiegen. Im Mai waren es 230 Personen, im Februar vergangenen Jahres 132. "Corona ist bei uns angekommen", sagte Dieber zu dieser Entwicklung. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist zugleich zurückgegangen, von 945 auf 699.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: