"Das geht ganz schnell" hatte Marianne H. noch zu ihrem 13 Jahre alten Sohn gesagt, als sie sich am Donnerstag auf den Weg zum Impfzentrum nach Gauting machten. Doch da hatte sich die Starnbergerin getäuscht. Knapp zwei Stunden standen die beiden am Nachmittag für ihre Erstimpfung an, "wie soll denn so die Impfquote steigen?" Sie harrte mit ihrem Sohn in der Schlange aus, andere - vor allem Eltern, die vorschriftsmäßig ihre minderjährigen Kinder zur Impfung begleiteten - rauschten entmutigt wieder ab.
"Das war eine Ausnahme", sagt Karin Windorfer vom Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), der das Impfzentrum im Auftrag des Landkreises bis zum Jahresende betreibt. Der Andrang sei am Donnerstag fast viermal so groß gewesen wie die Tage und Wochen zuvor - war es doch die vorerst letzte Gelegenheit, sich spontan eine Spritze abzuholen. Von Dienstag, 5. Oktober, an impft das BRK nur noch nach Terminvergabe wechselweise in Gauting und Herrsching, die Kapazitäten werden auf täglich etwa 70 Impfungen reduziert.
Die fünf infizierten Bewohner von Maria Eich in Krailling sind schwer erkrankt - nur einer von ihnen war nicht gegen Covid-19 geimpft.
Die Rückkehr zur Terminvergabe soll die Rationierung der Impfstoffe erleichtern und Wartezeiten im Freien in der kalten Jahreszeit vermeide. "Immer in der letzten Stunde des jeweiligen Impftages werden Restimpfstoffmengen an Kurzentschlossene vergeben", so Windorfer. Zusätzlich werden zwei mobile Impfteams unterwegs sein.
Mit einer Kapazität von bis zu 120 Impfungen pro Tag sollen sie vor allem Alten- und Pflegeeinrichtungen bedienen. Ein weiteres Impfteam bietet To-go-Impfungen etwa in Kinos an. Sollte der Bedarf steigen, könne man die Kapazitäten schnell auf bis zu 700 Impfungen täglich hochfahren, teilt das Landratsamt mit.
Impftermine gibt es über die telefonische Hotline 08151/2602-2602 oder die Software BayImco ( www.impfzentren.bayern ).