Süddeutsche Zeitung

Landkreis Starnberg:Finanzierung gesichert

Verband Wohnen stellt Prüfungsbericht für 2019 vor

Die Finanzen sind ebenso geordnet wie das Vermögen, die Bilanzsumme stieg auf mehr als 192 Millionen Euro. Und auch die Finanzierung der Investitionen für 2020 ist gesichert: Den knapp 20 Ausschussmitgliedern vom "Verband Wohnen im Kreis Starnberg" ist am Montag im Pöckinger Beccult ein positiver Prüfungsbericht für 2019 präsentiert worden. Gleichwohl richtet sich der Blick in die Zukunft mit leichtem Unbehagen: Auch wenn die Geschäftsleitung des Verbands derzeit nicht mit einem wesentlichen Einfluss auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage rechnet, könnte sich die Corona-Pandemie auf künftige Vorhaben auswirken.

Die Prüfer des Verbands Wohnen stellen in ihrem jüngsten Bericht fest, dass die positive Bevölkerungsentwicklung im Landkreis - und damit auch die Nachfrage nach attraktivem Wohnraum - in den nächsten Jahren weiter anhalten wird. Der demografische Wandel und sich verändernde gesellschaftliche Strukturen würden zu einer Zunahme von Single-Haushalten führen. "Vor allem eine steigende Zahl von Geringverdienern, Alleinerziehenden und Rentnern sowie die beträchtliche Zahl von Transfereinkommensbeziehern sind auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen", heißt es. Eine zusätzliche Nachfrage entstehe durch anerkannte Flüchtlinge. Verstärkt nachgefragt sind daher zeitgemäß ausgestattete Bestandswohnungen und Neubauten, vor allem aber einfach ausgestattete, sehr preiswerte Wohnungen.

Der 1950 als "Zweckverband für den sozialen Wohnungsbau"gegründete Verband hatte sich die Bekämpfung der Wohnungsnot in der Nachkriegszeit und die Bündelung der kommunalen Kompetenzen in einem Wohnungsunternehmen zum Ziel gesetzt. Alle 13 Landkreisgemeinden sowie der Landkreis sind Mitglieder des Verbands, der mittlerweile 2393 Wohneinheiten bewirtschaftet. Die durchschnittliche Miete beträgt 6,24 Euro/Quadratmeter.

Neben der Modernisierung des Bestands (Kosten 2019: 1,36 Millionen Euro) sieht der Verband seine dringlichste Aufgabe darin, verstärkt Neubauten zur Deckung des Wohnraumbedarfs zu erstellen - insbesondere für Einkommensschwache und Bezieher mittlerer Einkommen. Der Verband investiert insgesamt 75,8 Millionen Euro in Neubauvorhaben, die in Krailling (Margaretenstraße), Tutzing (Kallerbach), Seefeld (Jahnweg), Weßling (Narzissenweg; Gartenstraße), Berg (Osterfeldstraße), Gilching (Altes Rathaus), Wörthsee (Kuckuckstraße) oder Inning (Gartenstraße) entstehen oder entstehen sollen. Über das Gesamtpaket wird im November die Verbandsversammlung befinden.

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Quelle:
SZ vom 06.10.2020 / phaa
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