Süddeutsche Zeitung

Gauting:Impfen im Minutentakt

In den Tagungsräumen der Asklepios-Klinik sollen sich bis zu 250 Menschen am Tag gegen das Coronavirus immunisieren lassen. Ein erster Blick in das geplante Impfzentrum des Landkreises.

Von Carolin Fries

Noch stehen Flipcharts und kreisförmig angeordnete Tische im Tagungsgebäude der Gautinger Asklepios-Klinik, bald schon sollen hier im Minutentakt die Landkreisbürger gegen das Coronavirus immunisiert werden. Zwei große Seminarräume, ein Aufenthaltsraum, Garderobe, Toiletten und eine kleine Küche: Der Landkreis hat die etwa 200 Quadratmeter großen Räume in modern anmutender Fächer-Architektur auf dem Gelände der Lungenfachklinik angemietet, inklusive Terrasse.

Derzeit wird per Ausschreibung ein Betreiber gesucht, die Angebotsfrist endet am 8. Dezember. "Die Entscheidung wird dann innerhalb weniger Tage getroffen", sagt Landratsamtssprecherin Barbara Beck. Vom 15. Dezember an schließlich muss das Impfzentrum inklusive mobiler Impfteams laut Staatsregierung einsatzbereit sein. "Das Tagungsgebäude ist wegen Corona derzeit kaum genutzt", sagt eine Kliniksprecherin. Gewöhnlich fänden allerdings viele Veranstaltungen in den Klinikräumen statt, die gegenüber dem Haupteingang liegen. Etwa Fortbildungen, Studentenunterricht, Präsentationen oder Einweisungen. Das Krankenhaus selbst stellt lediglich das Gebäude, als Betreiber will sich die Klinik nicht bewerben.

Die Frage der Ausstattung ist noch offen. Fest steht, dass die Arzneimittelkühlschränke, in denen der Impfstoff bei zwei bis acht Grad im Impfzentrum gelagert werden muss, vom Freistaat gestellt werden, wie Barbara Beck sagt. Ultratiefkühlschränke, in denen der Impfstoff bei minus 70 Grad gelagert wird, soll es im Impfzentrum nicht geben.

Am Freitag hat die Kreisbehörde 16 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert, davon sechs in Starnberg. An der Munich International School in Percha wurde ein Schüler einer achten Klasse positiv getestet, weshalb alle 21 Klassenkameraden und eine Lehrerin bis 9. Dezember in Quarantäne müssen. Im Landkreis steigt die Zahl der Infizierten auf 1804, wovon 1589 als genesen gelten. Zusätzlich führt das Landratsamt 26 Fälle aus anderen Landkreisen, die wegen veralteter Adressen oder Umzug in Starnberg gelistet sind. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt von 90,0 auf 96,6. In häuslicher Quarantäne befinden sich 1035 Personen.

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SZ vom 28.11.2020
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