Landkreis Starnberg:Brände am See

Der Brand im Bootshaus in Leoni weckt Erinnerungen an die Feuersbrunst, der vor nicht einmal drei Jahren das denkmalgeschützte Bootshaus des Münchner Yacht-Clubs zum Opfer fiel. Am Abend des 6. November 2015 stand der 95 Jahre alte Holzbau innerhalb weniger Minuten lichterloh in Flammen. Ein Großaufgebot von 120 Feuerwehrleuten und Wasserwachtlern, die auch mit Löschbooten vom See aus den Brand bekämpften, konnte das Gebäude nicht mehr retten. Drei Feuerwehrler und zwei Mitglieder der Wasserwacht wurden verletzt. Im Haus waren Beiboote, Schiffsmasten und Bojen gelagert. 15 Boote, die neben dem Haus lagerten, wurden zerstört. Der Schaden betrug mehr als zwei Millionen Euro. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. In diesem Juli feierte der Yacht-Club mit seinen 520 Mitgliedern Richtfest für den Neubau.

Wegen eines weiteren Brandes vor sechs Jahren läuft noch immer ein Prozess: Am 27. August 2012 zerstörten die Flammen eine sechseinhalb Meter lange Elektroyacht, die in der Nähe der Nepomukbrücke am Ufer lag, um die Akkus aufzuladen. Dabei überhitzte der Akkublock. Das Boot brannte komplett aus, das Feuer konnte nur durch eine Flutung gelöscht werden. Der Schaden lag bei mehr als 200 000 Euro. Vor dem Oberlandesgericht geht es um die Ursache der Überhitzung: Die Versicherungen behaupten, die Elektroinstallation sei mangelhaft und unfachmännisch gewesen; Sicherheitsbestimmungen seien missachtet worden. Der Bootsbauer hingegen sagt, die Elektroanlage sei manipuliert worden. Am Starnberger See sind 1286 Elektroboote zugelassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: