Landesbund für Vogelschutz:Biotope pflegen, Vögel schützen

Lesezeit: 2 min

Im Landkreis Erding hat der Feldsperling bei der alljährlichen "Stunde der Wintervögel" seinen Spitzenplatz klar verteidigt. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

Der Landesbund für Vogelschutz im Landkreis Starnberg will moderner werden und stellt sich inhaltlich wie personell neu auf. Seiner ursprünglichen Aufgabe aber bleibt der Verein treu.

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Eine neue Homepage, neue Infoblätter, eine neue Arbeitsgruppe und mehr Aktionen an den Schulen: Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) im Landkreis Starnberg will sich künftig moderner präsentieren und gleichzeitig seine Arbeit bekannter in der Öffentlichkeit machen. In der Jahreshauptversammlung in Weßling sprach der LBV-Kreisvorsitzende Horst Guckelsberger von "frischem Schwung".

Das ist nicht zu hoch gegriffen. Denn die Kreisgruppe machte in den vergangenen Jahren harte Zeiten durch. So mussten die Vogelschützer zeitweise ohne Geschäftsleitung auskommen, was noch mehr Arbeit für den Vorstand um Guckelsberger bedeutete. Als dann endlich in Miriam Hansbauer eine Geschäftsstellenleiterin gefunden war, blieb diese nur ein Jahr, um dann zur Universität nach Weihenstephan zu wechseln. "Sie hat ein tolles Angebot erhalten und wir haben Verständnis dafür, dass eine junge Wissenschaftlerin dieses Angebot nicht ablehnen kann", betonte Guckelsberger, der dennoch den Weggang bedauerte.

Diesmal hat es aber nicht mehr so lange gedauert, bis ein Nachfolger gefunden wurde. Franz Wimmer, der Biber-Beauftragte und Gebietsbetreuer für den Starnberger See, wird die Geschäftsstelle übernehmen. Seine vorherige Aufgabe übernimmt Andrea Gehrold. Damit gehören die personellen Engpässe bei den Vogelschützern endgültig der Vergangenheit an.

Kombi, Kettensäge, Frontmäher

Überhaupt geht es mit dem LBV wieder aufwärts. Dies zeigt sich auch an seinen Aktivitäten. So kann die Pflege von Biotopen, die das zweite große Aufgabengebiet der Vogelschützer ist, mit einem Frontmäher, einem neuen Kombi und einer Kettensäge intensiviert werden. Tatsächlich ist der LBV unter anderem im Wildmoos bei Gilching und im ehemaligen Kraillinger Kasernengelände aktiv. Dazu zählen auch Entbuschungsaktionen in FFH-Gebieten wie dem Schluifelder Moos, bei der sogar die Greenkeeper vom Golfplatz Wörthsee helfen. Es war Guckelsberger deshalb ein sichtliches Anliegen, den LBV als Naturschutzverband darzustellen, der natürlich seinen Schwerpunkt immer noch beim Vogelschutz sieht.

Dies soll auch weiter ausgebaut werden. Damit der Starnberger Kreisverband bei Anfragen zu Vogelarten im Fünfseenland fitter ist, gibt es nun eine Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen, die sich speziell um Vögel und ihr Vorkommen kümmert. Eine aktuelle Bestandsaufnahme wäre tatsächlich wichtig. Vor allem, weil der LBV nun nach mehr Kontakten zu den Schulen sucht und entsprechende Fragen der Schüler zu den Aufgaben des LBV prägnanter beantworten kann. Zwar befindet sich diese Aktion in den Anfängen, aber sie soll ausgebaut werden.

Die Wunschliste des Kreisverbands ist damit nicht zu Ende. Wie am Starnberger See in Sankt Heinrich soll es ein Flussseeschwalbenfloß auch in Gilching bei den Baggerseen geben. Eine sogenannte Interessengemeinschaft, die sich um die Gebäudebrüter wie Schwalben, Dohlen und Turmfalken kümmert, ist ebenfalls angedacht. Auch die Vogelführungen mit Hans Werner, dem Vogelstimmen-Imitator, gehören zum Programm.

© SZ vom 10.06.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: