Kurse:Regionalwerk trägt sich

Gesellschaft im Würmtal hat erfolgversprechende Projekte

Von Blanche Mamer, Stockdorf

Für Marten Jürgens, Geschäftsführer des Regionalwerks Würmtal (RWW), war 2018 ein gutes Jahr, wie er in seinem Bericht an den Gemeinderat und später an die Rathausmitarbeiter sagt. Das RWW stützt sich auf drei Geschäftsfelder: die Netze, den Vertrieb von Ökostrom und Ökogas und die Energieprojekte. Vor allem die Projektentwicklung sei auf einem guten Weg, sagt Jürgens. Der regionale Stromanbieter schreibt schwarze Zahlen. "Mittlerweile trägt sich die Gesellschaft selbst", so Jürgens.

Die Gemeinden Planegg und Krailling haben ihre Netze gekauft, die Beteiligung an der Stromversorgung vollzogen. Nur Gauting konnte den Netzkauf bis jetzt nicht finanzieren. Von der Ausschüttung profitieren darum nur die Nachbarn.

Gerade bei der Entwicklung von Alternativen zum herkömmlichen Strom- und Heizungsverbrauch haben es die Fachleute des regionalen Energieversorgers weit gebracht. Beispielsweise haben sie für die Nachbargemeinde Gilching ein Schulstromprojekt mit Blockheizkraftwerk, Fotovoltaikanlage und Brennwertkessel entwickelt. In Gauting sei die Energiezentrale beim Mehrgenerationen-Campus des BRK bereits in Betrieb, berichtet Jürgens. Auch hier habe man sich für ein Blockheizkraftwerk entschieden, das bereits in Betrieb ist. Es ermögliche, das Kinderhaus zu heizen und mit Strom zu versorgen. Auf dem Dach der Seniorenresidenz, die dahinter geplant ist, ist zudem eine große Fotovoltaikanlage vorgesehen.

Eine weitere Kooperation mit dem Roten Kreuz betrifft die Energieversorgung im Kreisaltenheim in Garatshausen. "Diese wird von uns optimiert. Die Anlagen dort waren störungsanfällig. Wir haben alles durchkalkuliert und ein Blockheizkraftwerk, einen Gaskessel und einen Heizkraftverteiler geplant. Die Sanierung könne innerhalb von acht Monaten umgesetzt werden", so Jürgens.

Ein neues Projekt wartet auf dem Sport- und Schulgelände der Gemeinde Planegg. Die Gespräche laufen. Ein weiteres Vorhaben ist die Sanierung der Grundschule Krailling. Die Fachleute vom Regionalwerk sollen hier nicht nur das Konzept erarbeiten, sondern auch die gesamte Planung übernehmen. In der Gemeinde Gauting besteht ebenfalls Bedarf. Allerdings ist noch nicht klar, ob und wann mögliche Alternativen der Energieversorgung des beheizten Freibads und des Bürger- und Kulturhauses Bosco untersucht werden. Für die Kommune ist es indes klar, dass beide Einrichtungen auf eine effizientere und nachhaltige Energieversorgung umgestellt werden sollen.

Bei der Ausführung arbeite das Regionalwerk mit Fachfirmen zusammen, die zum Großteil aus der Region, auf jeden Fall aber aus Oberbayern kommen, sagte Jügens auf Nachfrage von Wolfgang Meiler (BiG). Bisher hat das Regionalwerk jedoch hauptsächlich für Kommunen gearbeitet. Doch die Kontakte mit der Privatwirtschaft werden ausgebaut, antwortete Jürgens auf Nachfrage von Jens Rindermann (Grüne).

Ein zusätzliches Standbein ist die Mobility-Sparte und das Angebot für Ladesäulen. Zunächst sollen die Kosten für die Installation untersucht werden, welche Zuschüsse in Frage kommen und welche Laufzeit garantiert wird. Dieses Geschäft habe viel Potenzial, sagt Geschäftsführer Jürgens. Es stecke jedoch immer noch in den Kinderschuhen.

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