Kultur im Gasthof:Schweinsbraten mit Musik

Aufkirchen Hotel Post, Team

Georgia Schmid und Steffen Sonnenwald (Mitte) machen das Programm in der Kulturmanufaktur im Aufkirchener Gasthof zur Post, am Zapfhahn Wirt Andreas Gröber.

(Foto: Georgine Treybal)

Der Gasthof zur Post in Aufkirchen wird zur Kulturmanufaktur. Ausgedacht hat sich das der neue Geschäftsführer Steffen Sonnenwald, der auch eine eigene Band hat. Los geht's mit dem Kabarettisten Roland Hefter

Von Otto Fritscher, Aufkirchen

Nun ein Landgasthof also. "Das ist genau das, was ich mir nach Jahren in der Sterne-Gastronomie und der Top-Hotellerie gewünscht habe", sagt Steffen Sonnenwald. Man ist geneigt, Sonnenwald zu glauben, dass seine neue Aufgabe als Geschäftsführer des Gasthofs zur Post in Aufkirchen genau das Richtige für ihn ist. Seit Herbst ist er dort tätig, Wirt Andreas Gröber hat ihn über Otto Koch, den Münchner Sterne-Koch, kennengelernt. "Koch war mein Mentor", sagt Sonnenwald, der bis 1999 in bekannten Häusern gearbeitet und sich dann selbständig gemacht hat.

"Ich bin Bayer, liebe Bayern und die bayerische Küche", sagt Sonnenwald. Die Aufkirchener "Post" sei für ihn also so etwas wie eine Rückkehr zu den Wurzeln. Nun ist Sonnenwald für den Gasthof und das Hotel mit 29 Zimmern zuständig. Andreas Gröber will sich künftig etwas mehr um seine Tätigkeit in der Immobilienbranche kümmern, im Gasthof mit 240 Plätzen drinnen plus 400 im Biergarten aber dennoch präsent bleiben. Sonnenwald kennt den Starnberger See, einer seiner ersten Jobs war im damaligen Kursanatorium Wiedemann in Ambach, seit 1987 kennt er den Gasthof in Aufkirchen, nun wohnt er in Mörlbach. Sonnenwald versichert, er wolle aus der Post "kein Sterne-Lokal machen", sondern mit Küchenchef Christoph Ladurner, einem Südtiroler, eine ehrliche, geradlinige Küche betreiben. "Salz, Wasser und Kräuter, mehr braucht es dazu eigentlich nicht", sagt Sonnenwald und lacht. Vielleicht legt er deshalb im Biergarten einen großen Kräutergarten an.

Stefan Sonnenwald ist nicht nur gelernter Koch, Hoteldirektor und Projektentwickler für die Hotellerie, er macht auch gerne Musik, vor allem mit seiner Band "Hausgmacht", die sich dem Jazz und dem Blues widmet. Sonnenwald spielt Bass und Gitarre. "So liegt es doch nahe, sowohl von meinem Interesse an der Musik, als auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen, den schönen Gasthof so oft wie möglich zu bespielen", sagt Sonnenwald. Nur regelmäßiger als bisher und unter dem neuen Namen "Aufkirchener Kulturmanufaktur". Für die kulturellen Darbietungen ist in erster Linie Georgia Schmid verantwortlich ist. Stammgäste kennen sie von der Rezeption des Hauses, aber sie ist auch in der Kulturszene sehr gut vernetzt. Schließlich ist ihr Vater Gründer und Geschäftsführer der bekannten Iberl-Bühne in München. Nach drei schon länger geplanten Aufführungen der Aufkirchener Dorfbühne mit dem Stück "Wer is da schwanger" kommt zum Auftakt der Kulturmanufaktur am Donnerstag, 6. April, 20 Uhr, der Kabarettist Roland Hefter mit seinem Programm "Des werd scho no". Am Samstag, 8. April, gastiert im großen Wirtshaus-Saal die Sweet Second Spring Jazz Gang.

Auch im Mai gibt es zwei Termine, und zwar am 4. Mai mit Knedl & Kraut und deren Programm "Lachlederne Wirtshausmusi", und am 12. Mai mit dem Orchester Kurzweil, den "Global Players aus dem Pfaffenwinkel". Die Kulturmanufaktur soll langsam auf Touren kommen, aber im November sind dann immerhin schon vier Abende (Hansi Kraus & Eric Brodka, Christoph Pauli & Kerstin Heiles, Christian Springer, Luis aus Südtirol) geplant. Bei dieser Frequenz soll es dann vorerst bleiben, wenn ausreichend Publikum kommt. Zwar gibt es im Fünfseenland eine lebendige Kleinkunstszene, "aber bisher nicht am Ostufer des Starnberger Sees", sagt Sonnenwald selbstbewusst. Auch Andreas Gröber glaubt an den Erfolg der Kulturmanufaktur: "Ein bayerisches Wirtshaus und Theater, Kabarett und Musik, das gehört einfach zusammen." Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen 18 und 25 Euro.

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