Katastrophenschutz:Krisenstab koordiniert Einsätze

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Regelrecht abgesoffen ist dieser Wagen in einer überfluteten Wiese bei Tutzing. Der Fahrer konnte sein Auto aber noch rechtzeitig verlassen. (Foto: Wasserwacht Tutzing)

Feuerwehren und Hilfsdienste rücken etwa 300 Mal aus.

Von Sabine Bader, Starnberg

Es sind Tage des Ausnahmezustands für rund 1500 Einsatzkräfte im Landkreis: „Es war immer irgendwo brenzlig“, schildert Roland Schwankhart vom Katastrophenschutz im Landratsamt den Kreisräten in der Sitzung des Kreistags am Montagmorgen die Situation. Währenddessen schüttet es draußen weiter, etliche Pegel steigen ebenso kontinuierlich. Allerdings: Den Katastrophenfall hat der Landkreis wegen des Starkregens bislang nicht ausrufen müssen. Das ist wohl die gute Nachricht.

Dass sich die Situation drastisch zuspitzen könnte, hatten die Zuständigen in der Regierung von Oberbayern und beim Hochwassernachrichtendienst des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim bereits am Mittwoch befürchtet und die Katastrophenschützer im Landratsamt verständigt. Diese wiederum setzten Feuerwehren, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Wasserwachten und Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sowie das Technische Hilfswerk (THW) in Marsch. Vorsorglich füllte man auch gleich noch 600 Sandsäcke.

Apropos Sandsäcke: Per Hand lassen sich größere Mengen Säcke nicht allzu schnell befüllen. Also kommt in solchen Fällen die Abfüllanlage des Landkreises zum Einsatz. Diese, sowie die Füllanlage der Gemeinde Herrsching, deponierten die Einsatzkräfte bei der Straßenbaufirma Strobl in Frieding, die dafür eine Halle freiräumte und die benötigte Logistik zur Verfügung stellte. So schafften die Helfer im Dauerbetrieb 6500 Sandsäcke, die sie an die Gemeinden verteilten.

Richtig brenzlig wurde die Hochwasserlage dann in der Nacht zum Samstag. Gegen 4.15 Uhr trat darum der Krisenstab des Landkreises im Landratsamt zusammen. Wenig später wurde die Kreiseinsatzzentrale im Keller bezogen. Dort verzeichneten die Experten in den kommenden beiden Tagen 250 bis 300 Einsätze und koordinierten diese. Probleme traten erwartungsgemäß in Herrsching auf: Dort hatte man in weiser Voraussicht bereits 2000 Sandsäcke befüllt. Um die Lage einigermaßen unter Kontrolle zu behalten, waren noch einmal 2300 Säcke aus dem Kontingent des Landkreises notwendig.

Eine weitere Alarmmeldung kam am Samstag gegen 21 Uhr aus dem Pöckinger Ortsteil Maising. Dort drohte der Klostermeier-Weiher über die Ufer zu treten. Wäre das Wasser von dort über den Maisinger Bach ungehindert in den Georgenbach geströmt, hätten Teile der Kreisstadt unter Wasser stehen können. Der Feuerwehr gelang es jedoch, die Wassermengen dosiert abzulassen. Entwarnung gibt es aus dem Landratsamt allerdings noch nicht.

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