Eine Exil-Ukrainerin erzählt:Wie mich der Krieg einholte

Eine Exil-Ukrainerin erzählt: Olena Yeromenko unterrichtet an der Gilchinger Mittelschule eine Übergangsklasse mit ukrainischen Kindern.

Olena Yeromenko unterrichtet an der Gilchinger Mittelschule eine Übergangsklasse mit ukrainischen Kindern.

(Foto: Nila Thiel)

Olena Yeromenko ist vor 18 Jahren nach Deutschland gekommen, ein Teil ihrer Familie lebt aber noch immer in der Ostukraine. Hier erklärt sie, warum für sie der Krieg schon 2014 begann - und wie es sich jetzt anfühlt, für eine Russin gehalten zu werden.

Von Olena Yeromenko

Letztens hat auf meinem Handy Whatsapp aufgeblinkt. Mein Vater hat mir Bilder und Videos aus der Ostukraine geschickt, von unserem Haus. Genauer gesagt, von dem, was davon übrig geblieben ist. Ich habe einen Moment gebraucht, bevor ich mich getraut habe, sie zu öffnen. Ich musste mich erst darauf einstellen, mich psychisch vorbereiten. Dann sah ich es. Das Haus steht komplett ohne Dach mit ausgebranntem Innenleben da. Im Innenhof ist alles mit Unkraut zugewachsen. Der Ort meiner Kindheit, er ist vom Krieg zerstört. Bis heute kann ich es nicht glauben.

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Olena Yeromenko hilft ihren Landsleuten seit Kriegsbeginn als Dolmetscherin und Lehrerin. In ihrer Drei-Zimmer-Wohnung nimmt sie elf Familienmitglieder auf, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Dabei lernt sie ihre Wahlheimat Deutschland nach 18 Jahren noch einmal neu kennen.

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