Krailling:Weniger Geld verheizen

Krailling will langfristig bei den Energiekosten sparen

Von Carolin Fries, Krailling

Lassen sich die Energiekosten der kommunalen Liegenschaften senken, und wenn ja, wie? 2016 hat die Gemeinde Krailling das Ällgäuer Energie- und Umweltzentrum "eza" mit einem sogenannten Energiecoaching beauftragt. In der vergangenen Woche legte Firmenchef Rainer Moll dem Gemeinderat den Bericht für 2107 vor, das erste von drei Jahren, die das Projekt laufen soll. Sein Fazit: "Insgesamt sehen die Gebäude relativ gut aus."

Das Projekt umfasst neben dem Rathaus und dem Caritas-Kindergarten die Grundschule, das Feuerwehrgerätehaus und die Aussegnungshalle. In allen Gebäuden richte man das Hauptaugenmerk auf die Wärmekosten, so Moll. Hier gebe es einfach das größte Einsparpotential. 2017 hat die Gemeinde 71 703 Euro bezahlt, damit die Verwaltungsangestellten, die Kindergartenkinder und Grundschüler nicht frieren müssen. Um die Kosten zu senken, habe man bei der Feuerwehr bereits die Einstellung der Lüftungsanlage optimiert, im Kindergarten wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt und die Heizkurven angepasst, ebenso im Friedhof. Im Rathaus wurde die Lüftungsanlage optimiert. Doch laut Moll weist das Haus trotz Sanierung einige Mängel auf, insbesondere Undichtigkeiten. Grünen-Gemeinderat Werner Engl schlug deshalb Verbesserungen durch Kleinigkeiten vor.

Rudolf Heidrich (FBK) kritisierte die hohen Heizkosten für das noch neue Feuerwehrgerätehaus. Bei 6,1 Prozent des Gesamtwärmeverbrauchs beliefen sich die Kosten auf 34 Prozent. Das liege daran, dass das Gebäude über die Hackschnitzelanlage und das Blockheizkraftwerk der Barmherzigen Schwestern versorgt wird, so Heidrich. Die Gemeinde sei damals in den Vertrag gezwungen worden, "das war sittenwidrig". Moll bestätigte die "abartig hohen" Preise. Die Zweite Bürgermeisterin Karin Wolf (UWG) kündigte eine Prüfung der Verträge an.

In den Gebäuden selbst sind ebenfalls noch Nachbesserungen geplant. Spätestens Ende 2019 aber sollen laut Moll dann die Hausmeister der jeweiligen Gebäude in der Lage sein, die Technik optimal einzustellen und das Coaching weiterzuführen. FDP-Gemeinderat Sebastian Sefzig zeigte sich positiv überrascht. "Ich war skeptisch, ob wir das brauchen, aber wurde eines besseren belehrt", sagt er.

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