Krailling:Waldkita gesichert

Landratsamt und Gemeinde verständigen sich auf Umsetzung

Von Carolin Fries, Krailling

Für "Übertragungsschwierigkeiten" braucht es mitunter keine weite Entfernungen, da reichen auch die paar Kilometer zwischen Krailling und Starnberg. Mit diesem Begriff jedenfalls hat Kreisbaumeister Christian Kühnel unlängst die große Aufregung um den Waldkindergarten der Gemeinde erklärt, welcher eigentlich im September starten soll - sollte Kühnels Behörde mitspielen. Zuletzt sah das nicht so aus: Die Gemeinde sah sich einem Bürokratie-Wahnsinn ausgesetzt: Um zwei Bauwagen auf Rollen auf einer Wiese aufstellen zu dürfen, habe das Landratsamt eine Änderung des Flächennutzungsplanes gefordert sowie einen Bebauungsplan, hieß es. "Ein Missverständnis", wie Kühnel nun aufklärte.

Der Aufschrei im Gremium vor wenigen Wochen war nicht nur groß, weil man 40 dringend benötigte Kindergartenplätzen gefährdet sah. Es ging auch um den Schutz der Sanatoriumswiese, die den Kraillingern als heilig gilt. Baurecht würde man hier keinesfalls schaffen und eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutz komme nicht in Frage. Muss auch gar nicht sein, wie Kühnel erklärte. Lediglich eine "Aufstellfläche für einen Waldkindergarten" müsse im Flächennutzungsplan festgelegt werden, nicht mehr und nicht weniger. "Da braucht es keinen großen Planer, das schaffen das Bauamt und ich alleine". Auch, wenn es jetzt pressiert, damit im September gestartet werden kann. Doch: "Das kriegen wir hin", so Kühnel.

Grünen-Gemeinderätin Andrea Schulte-Krauss vergewisserte sich, ob denn mit dieser Änderung des Flächennutzungsplanes - möge sie auch noch so klein sein - tatsächlich der Landschaftsschutz unberührt bliebe oder die Gemeinde damit "ein Einfallstor für Baurecht" schaffe. Kühnel sicherte zu, dass die Änderung "solitär für diese Nutzung" getroffen werde. CSU-Gemeinderätin Ute Richter (CSU) schlug vor, diese zeitlich zu begrenzen. Das gehe jedoch nicht, so Kühnel. Das Gremium kam überein, die Formalitäten schnellstmöglich erledigen zu wollen. Was hatte der Kreisbaumeister gesagt, bevor er den Übertragungsfehler beheben musste? Mit Krailling habe er schon immer "wunderbar zusammengearbeitet".

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