Die Unabhängigen Wähler in Krailling (UWK) stehen vor der Auflösung. "Im Vorstand haben wir uns darauf verständigt, den Mitgliedern das so bei der Jahresversammlung Ende April vorzuschlagen", sagt die Vorsitzende Karin Wolf. Sollten die Mitglieder dem Vorschlag zustimmen, wäre damit nach fast 15 Jahren das Ende des Ortsvereins besiegelt. "Es ist schon schade", sagt Wolf, "aber es geht nichts mehr". Viele Mitglieder hätten sich beruflich oder privat verändert und nicht mehr die nötige Zeit und Energie, "um den Nachwuchs haben wir uns auch zu wenig gekümmert". So sehr die Kraillingerin das Ende auch bedauert, "es darf auch ein bisschen weniger werden", sagt die 75-Jährige.
Die UWK hatten sich einst nach einem internen Streit aus der FBK heraus gegründet. Man war unterschiedlicher Meinung darüber, ob auf der Sanatoriumswiese ein Sportpark entstehen sollte. "Es war ein Zerwürfnis", erinnert sich Wolf an die Situation. Die UWK habe man nur wenige Stunden nach dem Streit gegründet.
Bei den Wahlen 2008 sowie 2014 wurde Wolf als einzige Mandatsträgerin für die UWK in den Gemeinderat gewählt. Für die Kommunalwahlen in diesem Jahr gab es keine Liste, Wolf kandidiert für die Freien Wähler für den Kreistag auf dem 16. Listenplatz - verpasste aber ein Mandat. Sie beendet ihre politische Laufbahn damit Ende April.
2014 war die ehemalige städtische Angestellte zur dritten Bürgermeisterin gewählt worden, 2016 zur zweiten Bürgermeisterin. Als solche war sie stets auch in Verwaltungsaufgaben eingebunden. Als im vergangenen Jahr überraschend Christine Borst (CSU) ihren Rücktritt vom Bürgermeisteramt bekannt gab, übernahm sie für knapp fünf Monate den Chefsessel im Rathaus. Nach knapp 18 Jahren nun überhaupt nicht mehr in der Kommunalpolitik mitzumischen, stimme sie "wehmütig" - "langweilig wird mir aber nicht". Erst im Oktober hat sie den Vorsitz des Vereins "Betreutes Wohnen zuhause" übernommen, beim Würmtaltisch - der Tafel im Würmtal - ist sie im Kernteam.