Überall leere Flaschen und tütenweise Müll: Als Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) am vergangenen Sonntagmorgen mit seinem elf Jahre alten Sohn am Osthang eine Partie Tischtennis spielen wollte, glich der Spielplatz einer Müllhalde. Da war Haux sauer - und zwar nicht nur, weil das Spiel mit seinem Sohn ausfiel. "Offensichtlich sind acht Cent Pfand auf Bierflaschen für junge Menschen wenig Grund, Ordnung zu halten", kommentierte er die Überreste einer Feier am Vorabend. "Vielleicht ist es auch einfach mangelnder Respekt vor der Natur und den Mitmenschen."
Der einzige Trost des Bürgermeisters: "Selbstlose Eltern" hatten bereits den überall verstreuten Müll in Tüten gesammelt, den Sandkasten von den Scherben zerbrochener Flaschen gesäubert und das Leergut zusammengetragen. Haux knipste ein paar "traurige Bilder" vom Wochenende, die im Gemeindegebiet für viele offenbar längst zur Gewohnheit geworden sind. "Leider regelmäßig" würden öffentliche Plätze und Spielplätze zum Ärger von Anwohnern, Spaziergängern und Eltern mit Kleinkindern am Wochenende vermüllt, so Kraillings Bürgermeister. Der Bauhof habe schon mehrmals dort aufgeräumt. Inzwischen sei "die Geduld aller erschöpft".
Die Gemeinde ist bemüht, das Problem zusammen mit dem Jugendbeirat anzugehen - "doch wir haben noch keine Idee", wie Haux offen zugibt. Für feiernde Jugendliche gebe es in der dicht besiedelten Gemeinde einfach keinen Platz. Solange keine Lösung gefunden ist, rät der Rathauschef genervten Anwohnern, unverzüglich die Polizei anzurufen.