Krailling:Ortstermin im Wald

Betreutes Wohnen: Petitionsausschuss kommt

Von Carolin Fries, Krailling

Drei Mal hat der Bayerische Landtag die Petition "zum Erhalt des zur Bebauung vorgesehenen Bannwaldgebiets südlich des Caritas-Altenheims Maria Eich in der Gemeinde Krailling" bereits formell behandelt, nun soll es im Frühjahr endlich den lange angekündigten Ortstermin geben. Sieben Petenten aus Krailling hatten sich Ende 2017 für das Gesuch an den Landtag entschieden. Sie wenden sich darin entschieden gegen die geplante Herausnahme von 5000 Quadratmetern Bannwald aus dem Landschaftsschutzgebiet. Auf der Fläche in der Rudolf-von-Hirsch-Straße soll ein Neubau für Betreutes Wohnen entstehen. "Ein in Zeiten des Artensterbens, des Flächenfraßes und des Klimawandels unwiederbringbarer Wald- und Naturverlust muss durch eine Umplanung des Projekts vermieden werden", schreibt Unterzeichnerin Silvia Roelcke in einem zusammenfassenden Nachtrag an den Umweltausschuss.

Die Caritas plant unmittelbar angrenzend an das bestehende Altenheim einen Neubau für 38 Wohnungen als Betreutes Wohnen. Die Schober-Stiftung will den Bau finanzieren. Die Nachfrage sei enorm, so die Altenheim-Leitung. Der Gemeinderat hat dem Vorhaben bislang noch nicht zugestimmt. Das Gremium will zunächst die Ergebnisse der beauftragten Arten-Erfassungen von Käfern, Vögeln und Fledermäusen abwarten, die im Frühjahr abgeschlossen werden. Die Initiatoren der Petition hoffen, mit den Ergebnissen der Untersuchungen starke Argumente für den Erhalt des Waldes zu bekommen. "Wir sind nicht gegen das Seniorenheim", betont Silvia Roelcke. Sie bedauert vielmehr, dass keinerlei Alternativen zur Rodung für einen Neubau geprüft wurden. Auch stellt sie die Argumentation der Gemeinde infrage, die soziale Gründe für die Altenheimerweiterung anführt. Roelckes Meinung nach handelt es sich um ein Angebot, das sich "nur an wohlhabende Senioren" richtet, "die ihr Haus und Grund dafür verkaufen sollen".

Der Neubau im Wald ist in Krailling höchst umstritten. Zuletzt hat ein anonymer Protestbrief an einzelne Gemeinderatsmitglieder und die Zweite Bürgermeisterin Karin Wolf Unruhe ausgelöst. Roelcke hat sich davon in einem Schreiben an die Gemeinderäte distanziert. "Dieses Vorgehen ist nicht akzeptabel, und schadet überdies allen, die sich mit offenem Visier für beziehungsweise gegen eine Sache einsetzen", schreibt sie.

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