Krailling:Das Zentrum als Einkaufsmeile

Marktforschungsgesellschaft will Einzelhandel in Ortsmitte stärken

Von Ute Pröttel, Krailling

"Wir glauben nicht mehr, dass die gesamte Margaretenstraße eine Handelslage wird", sagt Stefan Leuninger von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung. Seit der Schließung des Schleckermarktes verwaist der östliche Teil der ehemaligen Dorfstraße zusehends. Viele Bürger fahren zum Einkaufen in die Nachbargemeinden. Wie Krailling auch in Zukunft seine Marktposition sichern kann, darum ging es im Gemeinderat. Eingequetscht zwischen Planegg und Gauting bemüht sich die Würmtalgemeinde intensiv darum, ihre eigene Identität zu bewahren. Ein Baustein dazu ist das Konzept zur Entwicklung des Einzelhandels, das die Gesellschaft für Markt und Absatzforschung (GMA) in den vergangenen Monaten entwickelt hat. Die GMA empfiehlt zum einen eine klare Konzentration von kleinen Fachgeschäften in der Ortsmitte rund um die Bücherei, entlang der Luitpold- und südlichen Margaretenstraße. "Ab in die Mitte", wie Stefan Leuninger wiederholt formuliert. Zum anderen den Ausbau der beiden örtlichen Supermärkte Tengelmann und Norma zu attraktiven Nahversorgern.

Handlungsbedarf sieht Leuninger insbesondere beim Tengelmann. Die Konkurrenz zum Edeka in Stockdorf sowie die aktuelle Konzernsituation setzen dem Standort zu, obwohl Lage und insbesondere die Parkplatzsituation nicht schlecht sind. Durch einen modernen Drogeriemarkt könnte der Bereich sinnvoll weiterentwickelt werden. Die Voraussetzungen für einen florierenden Handel sind in Krailling durchaus gegeben. Die Gemeinde verfügt über eine stabil wachsende Bevölkerung mit hoher Kaufkraft. Die Zahl der Beschäftigten ist steigend und neue Wohnbauprojekte stehen an.

Den Handel in Zeiten von Online-Shopping und dem Ruf nach immer größeren Gewerbeflächen am Leben zu erhalten, sei eine beinharte Aufgabe, so Leuninger. Er legt nahe, einen zentralen Versorgungsbereich in einem politischen Beschluss als besonderes Schutzgut zu definieren. Sämtliche Entwicklungen, die darum herum in Zukunft passieren, dürften sich dann nicht negativ auf dieses Schutzgut auswirken. Den Einwand aus dem Gremium, das habe man doch nicht in der Hand, wies er zurück. Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) stellte klar, dass es einen Beschluss erst in der kommenden Gemeinderatsitzung gäbe.

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