Krailling:Bund Naturschutz gegen Altenheim

Geplante Erweiterung im Bannwald "ein Unding"

Der Bund Naturschutz im Landkreis kritisiert die geplante Erweiterung des Altenheims Maria Eich in Krailling. In einer Mitteilung ist von einer "Missachtung des Arten- und Biotopschutzes" die Rede, denn für den geplanten Bau muss ein etwa 5000 Quadratmeter großes Stück Wald gerodet werden. Die Schober-Stiftung plant dort in unmittelbarer Nähe zu dem Caritas-Altenheim ein Gebäude für Betreutes Wohnen zu errichten, die Gemeinde Krailling unterstützt das Projekt. An diesem Dienstag wird sich der Gemeinderat erneut mit dem Bebauungsplan befassen.

Der Bannwald, der weichen soll, ist "keineswegs eine wertlose Fichtenplantage", wie der BN-Kreisvorsitzende Günter Schorn schreibt. Vielmehr handele es sich um einen jungen, aber an Eichen reichen Mischwald. "Mit jedem Gutachten", so Schorn, "wurde die Bedeutung der Fläche für den Artenschutz bedeutsamer." So wurde etwa die geschützte Haselmaus nachgewiesen, die für die Realisierung des Bauprojekts umgesiedelt werden soll. Außerdem habe der Entomologe Wolfgang Lorenz in einem Käfer-Gutachten zwei Urwaldkäfer-Reliktarten sowie weitere 15 sehr seltene Rote-Liste-Käferarten in benachbarten Waldflächen nachgewiesen. Der Bund Naturschutz kommt deshalb zu dem Schluss, dass die überplante Waldfläche eine "kostbare Spenderfläche für diese seltenen Arten" darstelle. "Es ist für den BN ein Unding, dort hineinzubauen", so Schorn. Die neuesten Kenntnisse würden nicht gebührend berücksichtigt. Der Gemeinderat berät von 20 Uhr an in der Turnhalle der Grundschule.

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