Krailling bei Starnberg:Mutter findet Kinder tot in der Wohnung

Im oberbayerischen Krailling sind zwei Mädchen tot aufgefunden worden. Die eigene Mutter entdeckte sie am frühen Morgen. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.

Christian Deussing

Im oberbayerischen Krailling im Landkreis Starnberg sind zwei Kinder tot aufgefunden worden. Die eigene Mutter entdeckte ihre beiden Töchter im Alter von acht und elf Jahren, als sie am frühen Donnerstagmorgen nach Hause kam.

Zwei tote Kinder gefunden

Der Balkon im ersten Stockwerk des Hauses, in dem zwei tote Kinder gefunden wurden.

(Foto: dpa)

Die Mutter lebte alleine mit ihren Töchtern in einem Eckhaus im ersten Stock. Der Vater wohnt in München, das Paar lebt jedoch seit einigen Jahren getrennt. Freunde und Bekannte sagten, Streitigkeiten zwischen der 41-Jährigen und dem Vater der Kinder seien ihnen nicht bekannt. Inzwischen arbeitet die Mutter als Kellnerin in der Musikkneipe ihres neuen Lebensgefährten.

Auch in der Nacht zum Mittwoch, zur Tatzeit, war die 41-Jährige in dem Lokal, bei einer privaten Feier. Als sie gegen fünf Uhr morgens nach Hause kam, schaute sie noch kurz nach ihren Töchtern, die in getrennten Kinderzimmern untergebracht waren - und fand die Leichen der Mädchen. An dem Haus wurden bislang keine Einbruchsspuren entdeckt.

Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums München. Nach dem Vater der toten Mädchen werde derzeit jedoch nicht gefahndet. "Wir haben zur Stunde keinen konkreten Tatverdacht", sagte Oberstaatsanwältin Andrea Titz. Die Mordkommission, mehrere Einsatzstreifen und die Spurensicherung sind vor Ort. Das Gebiet um das Haus ist abgesperrt.

Insgesamt waren am frühen Morgen bis zu 35 Beamte im Einsatz, teilweise mit Hunden. Eine erste Fahndung laufe, einige Autofahrer wurden bereits kontrolliert. Auch ein Hubschrauber war nach Angaben einer Polizeisprecherin unterwegs, um die Gegend besser absuchen zu können. Weitere Angaben, etwa zur Todesursache, konnte die Polizei zunächst aber noch nicht machen. Auch die genaueren Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

"Wir können uns erst nach der Obduktion der beiden Leichen dazu äußern, ob tatsächlich ein Tötungsdelikt vorliegt", sagte Titz. Das Ergebnis dieser Obduktion wird für den Nachmittag erwartet. Die toten Mädchen waren am Vormittag auf Bahren in Stoffhüllen gewickelt aus dem Haus getragen und in einem Leichenwagen zum Institut für Rechtsmedizin nach München gefahren worden.

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