Krailling:Aufwachsen in der Natur

Waldkindergarten Krailling

Die Anbieter, das Ehepaar Ritter, betreiben seit 21 Jahren unter anderem einen Waldkindergarten in ihrem Wohnort Gräfelfing.

(Foto: privat)

An der Schusteralm entsteht ein Waldkindergarten

Von Carolin Fries, Krailling

Im April, spätestens im Mai soll es endlich losgehen mit dem ersten Waldkindergarten in Krailling bei der Schusteralm. Darauf hofft jedenfalls Klaus Ritter, der zusammen mit seiner Frau Patricia das bislang in der Gemeinde noch nicht vorhandene pädagogische Konzept anbieten will. Doch noch immer fehlt die Genehmigung des Landratsamtes. Alles andere ist vorbereitet. Die Gemeinde, die dringend Kita-Plätze braucht, hatte bereits im Sommer mit den Barmherzigen Schwestern als Eigentümerinnen über eine Nutzung der Fläche am Ortsrand Verhandlungen aufgenommen.

Die Firma der Ritters ist seit 20 Jahren als Träger in der Gemeinde aktiv, bis zum Frühjahr betrieb das Ehepaar eine Krippe in der Elisenstraße. Eine Erweiterung im Bestand war nicht möglich, weshalb es nun mit einem Waldkindergarten weitergehen soll, wie ihn die Ritters - neben einer gewöhnlichen Kita - bereits seit 21 Jahren in ihrem Wohnort Gräfelfing anbieten. Mit 18 bis 20 Kindern zwischen drei und sechs Jahren und drei Betreuern soll die erste Gruppe starten. Eine zweite Gruppe soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen und womöglich auch Kindern im Alter von zwei Jahren an offen stehen.

Ob die Kinder morgens am Waldrand bei den Asyl-Containern an ihre Erzieher übergeben werden oder aber die Eltern die Kinder selbst bis zur Wiese bringen, ist noch offen. Die Forststraße jedenfalls darf nicht von motorisierten Fahrzeugen benutzt werden. Der Betreiber selbst will sich ein Elektro-Lastenrad zulegen, um Transporte erledigen zu können. Zudem hat Klaus Ritter nach eigenen Angaben bereits 15 000 Euro in zwei Bauwagen investiert, acht und vier Meter lang, wie er erzählt. Diese würden gerade aufbereitet, unter anderem mit Gasöfen zum Heizen.

Im großen Wagen wird mittags gegessen, ein Caterer liefert die Mahlzeiten. Der andere Wagen diene als Rückzugsort und zum Mittagsschlaf, wie Klaus Ritter kürzlich das Konzept dem Gemeinderat erläuterte. Grundsätzlich sei der Aufenthalt in den Wagen aber beschränkt, die meiste Zeit seien die Kinder im Wald unterwegs - nur mit einem Bollerwagen, in dem das Nötigste transportiert würde. Auf dem Gelände würde nur noch eine Bio-Toilette errichtet, mehr nicht. Eine alte Gartenhütte, die aktuell noch steht, soll vor Aufnahme des Kindergartenbetriebs abgerissen werden, wie Bauamtsleiter Sebastian Beel sagte. Diese sei baurechtlich nämlich gar nicht genehmigt.

CSU-Gemeinderat Mathias Walterspiel begrüßte die Idee der Einrichtung, ein intensiver Kontakt mit der Natur bereits in jungen Jahren sei "sehr wertvoll". Grünen-Gemeinderätin Imme Kaiser regte an, den Kindergarten auch für Kinder mit einer Behinderung zugänglich zu machen. Dem zeigte sich Klaus Ritter aufgeschlossen, aktuell aber habe man beim Landratsamt keinen inklusiven Betrieb beantragt. Voranmeldungen sollen demnächst auf der Internetseite www.die-kleinen-ritter.de möglich sein.

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