Konzert:Verschnaufen und genießen

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Zahlreiche Gruppen machen auch in diesem Jahr wieder bei der "Staden Stund" in der Starnberger Schlossberghalle mit. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Das Starnberger Weihnachtskonzert "Stade Stund" ist beim Publikum so beliebt, dass 160 Stühle nicht ausreichen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum: Was wäre Weihnachten ohne Musik. Sie trägt entscheidend zur Besinnlichkeit bei und in vielen Familien gehört es im Advent zur Tradition gemeinsam zu singen oder Hausmusik zu machen. Auch die Lehrerin an der Musikschule Starnberg, Petra Noth, hat sich mit Schülern und Kollegen zusammengetan, um sich musikalisch auf das Weihnachtsfest einzustimmen. Angefangen hatte alles in einem Wohnzimmer, das war vor 25 Jahren. Weil das gemeinsame Musizieren so viel Anklang fand, zog man in die Musikschule um. Doch auch dort wurde es schon bald zu eng. Seit Jahren findet deshalb die "Stade Stund", wie die Veranstaltung genannt wird, im großen Saal der Schlossberghalle statt. Heute bieten die Musikanten ein breites Repertoire an Klassikern kombiniert mit Texten und Geschichten. Das traditionelle Weihnachtskonzert erfreut sich so großer Beliebtheit, dass für den Auftritt der Musiker zwischen sieben und 70 Jahren am Freitag die Bestuhlung von 160 Personen nicht ausreichte und neue Stühle dazugestellt werden mussten.

Einmal inne zu halten, sich auszuklinken und zurückzulehnen, um Musik, Gesang und besinnliche Geschichten zu genießen. Nicht nur Eltern der Musikschüler oder Opas und Omas, die ihre Enkel auf der Bühne filmten, strömten in die Schlossberghalle. Für viele Starnberger ist der Besuch der "Staden Stund'" am vierten Adventswochenende Tradition geworden.

Auch wenn nicht alle Teilnehmer auf dem gleichen hohen Niveau spielten, es ist die Begeisterung, die alle Freizeitmusiker vom Grundschulkinder bis zum Senior verbindet. Den Auftakt machten die "Flitzebögen", drei Kinder im Grundschulalter. Sie sind von der Leiterin der Musikschule, Cornelia Lee-Winser, liebevoll vorbereitet worden. Zwar waren sie noch etwas schüchtern, doch ihr Gesang war allerliebst. Leider konnten die Besucher nicht alles verstehen, weil das Mikrophon nicht richtig eingestellt war. Von J.R.R. Tollkiens Briefen an den Weihnachtsmann hätte man gerne mehr gehört. Der Schriftsteller hatte zwischen 1920 und 1944 als Weihnachtsmann vom Nordpol regelmäßig Briefe an seine Kinder geschrieben und dabei Begebenheiten geschildert, die das Jahr über passiert sind. Wie schön es klingen kann, wenn Kinder und Erwachsene zusammen musizieren, zeigte die Volksmusikgruppe "Mühlberger Saitenwind". Auch die Veeh-Harfen-Gruppe der Senioren wurde begeistert beklatscht. Die Gruppe ist vor drei Jahren gegründet worden und trifft sich seither regelmäßig im Seniorentreff zum musizieren. Das Besondere an der Veeh-Hafen-Gruppe ist, dass man keine musikalischen Vorkenntnisse braucht und auch keine Noten können muss. Professionell präsentierte sich die Blechbläsergruppe, die sich vorwiegen aus Musikschullehrern zusammensetzt, darunter Bernd von Hösslin, der auch Dirigent der Starnberger Blasmusik ist und die Junglehrerin Christina Bachauer, die zudem in einer anderen Gruppe die Tuba spielte. Hohes Niveau zeigten Schüler, die die Sonate C-Dur auf zwei Xylophonen spielten. Und die drei Sängerinnen vom Vokal-Ensemble ebenfalls begeisterten Applaus.

© SZ vom 21.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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