Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahlen im Landkreis Starnberg:Sprechstunden auf dem Marktplatz

Antonio Inverso (FW) will Gilchinger Rathauschef werden und sprüht nur so vor Ideen

Von Christian Deussing, Gilching

Nun haben auch die Freien Wähler in Gilching ihren Bürgermeisterkandidaten gekürt: Antonio Inverso, einen gebürtigen Italiener, der aus dem Raum Neapel stammt und bereits als Baby nach Deutschland kam. Der 55-Jährige fühlt sich in Gilching, wo er seit elf Jahren wohnt, sehr wohl. Der Familienvater will aber als Rathauschef den Ort mit dem großen Zuzug noch lebenswerter und die Straßen sicherer machen. Der Marktplatz und die Römerstraße sollen attraktiver werden, und die Gilchinger mit speziellen Veranstaltung - wie Freiluftkino, Pizzabacken und einem Schachturnier unterm Sternenhimmel - enger zusammenführen. Der FW-Kandidat kündigt an, sich in sonntäglichen Sprechstunden auf dem Marktplatz den Sorgen und Wünschen der Bürger anzunehmen. Es sei ihm zudem wichtig, gemeinsame Lösungen mit den Nachbargemeinden zu suchen, erklärte Inverso bei seiner einstimmigen Nominierung.

Auch will er sich dafür einsetzen, dass vor allem die Römerstraße nach Eröffnung der Westumfahrung sicherer wird - und es zusätzliche Fußgänger- und Radwege gibt. Zudem wolle er mit gemeinsamen Kräften bezahlbaren Wohnraum schaffen. Das sei wohl die größte Herausforderung, glaubt er, der vor Ideen nur so sprüht. Als Bürgermeister möchte er aber nicht im Rampenlicht stehen, "denn das sollten die Bürger - und das nicht nur im Wahlkampf."

Inverso ist gelernter Groß- und Einzelhandelskaufmann und vertreibt seit 30 Jahren medizinische Produkte, bis vor zwei Jahren weltweit. "Ich habe überall Freunde und bin ein kommunikativer und toleranter Mensch", sagt er von sich selbst. Man nimmt ihm das ab. Er spielt übrigens gern Tennis, liest Romane und mit Vorliebe Geschichten von Ferdinand von Schirach.

Warum will er unbedingt Rathauschef werden? Es sei ein Kindheitswunsch, erzählt Inverso. Er habe die Filme mit "Don Camillo und Peppone" und deren innigen Streit als Pfarrer und Bürgermeister um die Herzen und das Wohl der Dorfbewohner gemocht. "Das hat mich früh inspiriert", sagt er, der mit viel Charme und Elan, aber ohne Tricksereien, den Bürgermeistersessel erobern und auch Gilchings Partnerschaft mit der Toskana-Gemeinde Cecina beleben will.

Doch im Wahlkampf hat es Inverso mit starker Konkurrenz zu tun: Bürgermeister Manfred Walter (SPD) sitzt fest im Sattel und tritt wieder an, CSU-Kandidat Harald Schwab ist ein erfahrener Kommunalpolitiker und Diana Franke von den Grünen könnte den Aufschwung ihrer Partei nutzen.

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Quelle:
SZ vom 12.12.2019
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