Kommunalwahl 2020:Mifü-Gruppierung will antreten

Jürgen Sklarek und Stephanie Pahl suchen weitere Unterstützer

Von Michael Berzl, Gauting

In der Kommunalpolitik in Gauting werden die Karten neu gemischt. Bei der Wahl im kommenden März wollen die beiden SPD-Abtrünnigen Jürgen Sklarek und Stephanie Pahl mit einer eigenen Liste mit dem Namen "Miteinander Füreinander 82131" antreten. Nun versuchen die beiden Gemeinderäte, in allen Ortsteilen, allen Gesellschaftsschichten, allen Altersstufen und bei verschiedenen Nationalitäten Unterstützer zu gewinnen, wie sie ankündigen, und das "frei von parteipolitischen Zwängen". Dass die Gruppierung das ganze Gemeindegebiet vertreten will, soll die Postleitzahl der Gemeinde im Namen der Gruppierung symbolisieren, die sie nach ihrem Austritt aus der SPD-Fraktion im Januar gegründet haben.

Zu den wichtigsten Zielen der Mifü-Gemeinderäte zählen der Erhalt des alten Bahnhofsgebäudes und die Ausweisung der bereits geplanten Gewerbegebiete im Unterbrunner Holz, bei der Asklepios-Klinik und in der Nähe des Penny-Marktes am westlichen Ortsrand. Verhindern wollen sie dagegen den Verkauf des sogenannten Wunderl-Grundstücks an der Starnberger Straße und den Bau eines Supermarkts mit Vollsortiment auf dem ehemaligen AOA-Gelände an der Ammerseestraße. Mit einem speziellen Konzept wollen sie Beschäftigte in sozialen Berufen wie Erzieherinnen oder Altenpfleger sowie auch Polizisten nach Gauting holen und langfristig an den Ort binden.

Vereidigung im Rathaus

Jürgen Sklarek tritt gemeinsam mit Stephanie Pahl mit einer neuen Liste zur Wahl an.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die kommunalpolitische Ausrichtung der neuen Gruppierung wird erst jetzt öffentlich bekannt, doch sie genießt in der Gemeinde offenbar schon große Sympathie. "Wir bekommen viel Unterstützung", sagte Mifü-Gründer und Vize-Bürgermeister Sklarek. Er habe schon ein halbes Dutzend Zusagen von Interessenten, die bereit wären, auf seiner Liste zu kandidieren; Namen wollte er am Mittwoch aber noch nicht nennen. Er will noch weitere Bewerber gewinnen. Denkbar sei auch, dass die Gruppierung einen eigenen Bürgermeisterkandidat ins Rennen schickt. "Aber das entscheidet die Liste", betont Sklarek. Um zur Kommunalwahl zugelassen zu werden, müssen er und seine Mitstreiter 190 Unterschriften bekommen.

Sklarek genießt hohes Ansehen in der Gemeinde und darf damit rechnen, dass seine Liste nach der Wahl am Ratstisch vertreten ist. Die SPD-Fraktion hat sich aufgelöst. Außer den Vertretern der großen Parteien CSU, Grüne und FDP sowie der Piratenpartei sitzen dort jetzt schon acht parteifreie Mandatsträger; nun könnten es noch mehr werden. Die ehemalige ÖDP-Politikerin Christiane Lüst will nicht mehr antreten, kündigte sie an. Damit verschwindet wohl auch die Mini-Fraktion der Sozialen Ökologen, die sie zusammen mit Hans-Wilhelm Knape aus der früheren SPD-Fraktion gebildet hat. Ob es die UBG weiterhin gibt, steht noch nicht fest. "Da laufen Gespräche", sagte deren einziger Vertreter Richard Eck.

Gauting Gemeinderat

Stephanie Pahl ist Mitgründerin der Mifü.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Mifü-Gründer wollen sich und ihre Ideen bei einem öffentlichen Informationsabend am Mittwoch, 15. Mai, vorstellen. Die Veranstaltung im Gasthof Zum Bären beginnt um 19 Uhr.

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