Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Starnberg:Hoch hinaus

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Die UWG fordert neue mehrgeschossige Wohnhäuser - am liebsten aus Holz

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Die UWG will so schnell wie möglich bezahlbaren Wohnraum in Starnberg schaffen. "Wir wollen einen sichtbaren Fortschritt noch vor der Wahl", betonte UWG-Stadträtin Angelika Wahmke auf einer Informationsveranstaltung am Mittwoch zum Thema mehrgeschossige Holzbauweise. Die etwa 30 Besucher stellten keine Fragen, auch diskutiert wurde nicht. Wie der Referent Manfred Stieglmeier anhand von Beispielen erläuterte, sind mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise ökologisch und nachhaltig. Laut Stieglmeier ist es machbar, ein Stockwerk pro Tag zu bauen. Die Wohnanlage in Holzbauweise am Dantebad in München ist nach Angaben von Stadtrat Otto Gaßner innerhalb eines Jahres bezugsfertig gewesen.

Die UWG macht sich nun dafür stark, dass die Mehrfamilienhäuser bei dem geplanten Einheimischenmodell am Wiesengrund in Vollholz- oder Holzhybridbauweise umgesetzt werden. Das müsse möglichst schnell geschehen, sagte Angelika Wahmke vor dem Hintergrund, dass 80 Prozent der Bewerber für die Reihenhäuser nicht zum Zuge gekommen seien. Die abgelehnten Bewerber hätten nun bei den 4-Zimmer-Wohnungen eine Chance. Insbesondere Bürger mit mittlerem und niedrigem Einkommen bräuchten Wohnraum. Wahmke schlug daher vor, dass einige der geplanten Mehrfamilienhäuser am Wiesengrund in städtischer Hand bleiben sollten. Bislang seien die Planungen für den Geschosswohnungsbau "in keiner Weise" vorangekommen, monierte Wahmke. Den UWG-Antrag, Mehrfamilienhäuser aufzustocken, hat der Stadtrat nach Angaben von Bürgermeisterkandidat Patrick Janik befürwortet, aber "passiert ist nichts".

Gaßner forderte eine entsprechende Expertise für den Wiesengrund. "Wir müssen den Geschosswohnungsbau schleunigst nachholen", so Gaßner. Er stellte die Idee des erkrankten Referenten Ernst Böhm vor, wonach kommunale Parkplätze überbaut werden könnten, um Wohnraum zu schaffen. Der Grunderwerb koste "null Euro", da das Grundstück bereits der Gemeinde gehöre. Zusätzlich könnten Zuschüsse von bis zu 30 Prozent fließen, rechnete Gaßner vor. Die Finanzierung der restlichen Kosten könnte seiner Ansicht nach über die laufenden Mieteinnahmen gedeckt werden. "Wir können es uns als Kommune leisten, aber wir müssen es professionell durchführen." Sein Rat für das Einheimischenmodell: "Gemeinsam bauen und möglichst schnell."

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SZ vom 01.02.2020
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