Bis spät in der Nacht hat der wiedergewählte Bürgermeister Christian Schiller mit seiner Familie auf den Bildschirm gestarrt. Nachdem er selbst mit mehr als 60 Prozent ein für ihn überraschend eindeutiges Wahlergebnis eingefahren hat, wollte er natürlich eines wissen: Hat es sein Sohn Valentin in den Gemeinderat geschafft? Der 20-Jährige hatte auf der Liste der Grünen kandidiert.
Ein Ergebnis lag allerdings erst am Montagnachmittag vor, und auch das darf nur vorläufig genannt werden. Denn wie viele andere Gemeinden im Landkreis hatte auch Herrsching arg mit der Technik zu kämpfen. Eines scheint aber relativ sicher zu sein: Die großen Wahlgewinner in Herrsching sind die Grünen, die diesmal wohl mit sieben Sitzen im Gemeinderat vertreten sein werden. Und eines dieser Mandate geht an Schillers Sohn Valentin.
Jeweils einen Sitz mehr haben auch die SPD und die Bürgergemeinschaft Herrsching (BGH) für sich verbuchen können - während die CSU zwei Sitze weniger, statt zehn nur mehr acht, zu verzeichnen haben wird. Das dürfte vor allem auch den beiden umstrittenen Bürgerbegehren gegen den Standort des geplanten Gymnasiums am Mühlfeld geschuldet sein - die unter anderem von den bisherigen CSU-Gemeinderäten Willi Welte und Klaus Pittrich initiiert worden waren. Beide haben nun nicht mehr kandidiert. Dafür haben es gleich zwei Bürgermeisterkandidaten geschafft: Fromuth Heene (CSU) und Alexander Keim (FDP). Die Liberalen haben aber einen Sitz verloren und werden nur noch zu zweit im neuen Herrschinger Gemeinderat sitzen.
CSU : Fromuth Heene, Christina Reich, Roland Lübeck, Hannelore Doch, Ludwig Darchinger, Thomas Bader, Michael Bischeltsrieder, Hubertus Höck; Grüne: Anke Rasmussen, Hans-Jürgen Böckelmann, Christoph Welsch, Wolfgang Darchinger, Valentin Schiller, Gertraud Köhl, Gerd Mulert; BGH : Christiane Gruber, Rainer Guggenberger, Leo Gruber, Claudia von Hirschfeld; SPD : Wolfgang Schneider, Hans-Hermann Weinen, Ulrich Sigl; FDP: Johannes Puntsch, Alexander Keim.